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Frühchen haben höheres Sterbe-Risiko

Amerikanische Forscher vermuten aufgrund einer Auswertung der Ursachen von Säuglingssterblichkeit im Rahmen der nationalen Gesundheitsstatistik, dass Frühgeburten eine wichtigere Rolle bei der Säuglingssterblichkeit spielen, als bisher angenommen. Demnach beträgt der Anteil der Frühgeburten an der Säuglingssterblichkeit über 30%. Mehr als 95% dieser Todesfälle betraf Säuglinge, die nach weniger als 32 Wochen geboren worden waren, also „sehr früh“. ..

Amerikanische Wissenschaftler der US Centers of Disease Control and Prevention (CDC: die US-Bundeszentrale zur Erfassung von Krankheiten und zugleich staatliches Forschungszentrum des öffentlichen Gesundheitswesens der USA) kamen zu dem Ergebnis, dass Frühgeburt mehr als doppelt so oft als Ursache für Säuglingssterblichkeit angesehen werden kann, als bisher angenommen.

In Amerika hat die Säuglingssterblichkeit seit 1995 abgenommen, bis auf 2001 und 2002. Für 2002 ermittelte das Zentrum für nationale Gesundheitsstatistik kurze Schwangerschaft und geringes Geburtsgewicht als Ursachen bei 17% der Todesfälle. Dennoch waren zwei Drittel der Kinder, die 2002 starben, Frühgeburten. Aufgrund dieses Unterschieds kamen die Forscher zu dem Schluss, dass Frühgeburten eine wichtigere Rolle bei der Säuglingssterblichkeit spielen müssen, als bisher angenommen. Sie sahen alle Fälle von verstorbenen Säuglingen noch einmal durch, wendeten aber eine andere Methode an, um einen Zusammenhang zwischen Säuglingssterblickhkeit und Frühgeburt ermitteln zu können. So überprüften sie Sterbefälle, bei denen Sterbeursachen angegeben waren, die häufig bei einer Frühgeburt auftreten, wie z.B. Atemnotsyndrom (Duktulusatmung, d.h. bei den ersten Atemzügen erfolgende Aufblähung der Lungenalveolen, die die Entfaltung der Lungenalveolen und so eine ausreichende Sauerstoffzufuhr verhindert). Bei dieser Auswertung verdoppelte sich der Anteil der Frühgeburten an der Säuglingssterblichkeit auf 34,3%. Mehr als 95% dieser Todesfälle betraf Säuglinge, die nach weniger als 32 Wochen geboren worden waren, also „sehr früh“. An erster Stelle der Todesursache standen bei den Säuglingen bisher Geburtsdefekte. Nach dieser neuen Auswertung würden aber Frühgeburten bei der Todesursachenstatistik Platz eins einnehmen.

Als Frühgeborene bezeichnet man Säuglinge, deren Geburtstermin vor der Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche liegt (anstatt 38. bis 42. SSW) und deren Geburtsgewicht unter 2.500 g liegt.