Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Frühe Pubertät erhöht möglicherweise Risiko für Depressionen

Jugendliche, die früher als ihre Altersgenossen in die Pubertät kommen, haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen - obwohl sich die Krankheit bei Mädchen anders entwickelt als bei Jungen. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität of Illinois at Urbana-Champaign, Development and Psychopathology.

Eine frühe Pubertät kann eine Reihe von psychologischen, Verhaltens- und zwischenmenschlichen Problemen verursachen, die zu einem erhöhten Risiko für Depressionen in den darauffolgenden Jahren führt. Zu diesem Schluss kommt Psychologie-Professorin Karen D. Rudolph von der Universität in Illinois.
Rudolph und ihre Kollegen bestimmten bei mehr als 160 Jugendlichen den Eintritt der Pubertät und beobachteten, ob depressive Symptome im Verlauf von vier Jahren bei den Teilnehmern auftraten. Die Jugendlichen füllten jährlich Fragebögen aus und wurden von den Experten interviewt, um psychologische Risikofaktoren, zwischenmenschliche Stressoren und Bewältigungsstrategien der Heranwachsenden zu beurteilen. Die Eltern gaben Auskunft über die sozialen Kontakte ihrer Kinder und deren Schwierigkeiten.

Folgeerscheinungen machen sich bei Jungen später bemerkbar als bei Mädchen

"Es wird oft angenommen, dass eine frühe Pubertät nur bei Mädchen Depressionsrisiko erhöht ", so Rudolph. "Wir haben aber festgestellt, dass eine frühe Pubertät auch eine Gefahr für die Jungen darstellen kann. Nur ist das Timing anders als bei Mädchen."
Eine frühe Pubertät schien bei Jungen nicht – wie bei Mädchen - unmittelbare negative Auswirkungen zu haben. Allerdings verwischte sich dieser Unterschied im Laufe der Zeit, so dass sich bis zum Ende des vierten Jahres frühreife Jungen
nicht signifikant von ihren weiblichen Altersgenossen in Bezug auf depressive Symptome unterschieden.

Obwohl die Studie die Risikofaktoren für Depressionen unabhängig voneinander analysierte, sei es möglich, dass diese sich gegenseitig im Laufe der Zeit verstärken, so die Forscher. Die Arbeit zeigte auch, dass nur einige Jugendliche anfällig für die Auswirkungen einer frühen Pubertät sind. Dazu gehören insbesondere Teenager, die unter einem unbeständigem Familienleben leiden bzw. bei Teilfamilien leben und wenig Unterstützung von Freunden bekommen.

Quelle: <link http: news.illinois.edu news _blank external-link-new-window external link in new>University of Illinois at Urbana-Champaign, <link http: journals.cambridge.org action _blank external-link-new-window external link in new>Development and Psychopathology