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Frühe Risikofaktoren für Sucht und Substanzmissbrauch

Amerikanische Experten haben auf der Basis umfangreicher Befragungen und Untersuchungen zu Substanzmittemissbrauch einige Risikofaktoren in der Kindheit ermittelt, die Jugendliche anfälliger für Alkohol- und Drogenmissbrauch machen. Eltern und Betreuer können so besonders achtsam sein, wenn für ein Kind mehrere Risikofaktoren zutreffen.

Amerikanische Experten haben auf der Basis umfangreicher Befragungen und Untersuchungen zu Substanzmittemissbrauch einige Risikofaktoren in der Kindheit ermittelt, die Jugendliche anfälliger für Alkohol- und Drogenmissbrauch machen. Eltern und Betreuer können so besonders achtsam sein, wenn für ein Kind mehrere Risikofaktoren zutreffen.

Risikofaktoren in der frühen Kindheit:

  • Eigenschaften/Fähigkeiten des Kindes: schwieriges Temperament, mangelnde Selbstkontrolle, frühe Anzeichen von aggressivem Verhalten.
  • Familie: mangelnde Wärme, schlechte Bindung, ein Erziehungsberechtigter reagiert häufig unvorhersehbar und launisch, ein oder beide Elternteile haben Suchtprobleme

Schützende Faktoren in der frühen Kindheit:

  • Eigenschaften/Fähigkeiten des Kindes: kann sich selbst beruhigen, schließt Freundschaften und kommt gut mit anderen aus, kann sich gut ausdrücken und mit anderen kommunizieren.
  • Familie: Entwicklung einer starken Eltern-Kind-Bindung, verlässliche Unterstützung in der Familie und konsequente Disziplin

Risikofaktoren in der Kindheit:

  • Eigenschaften/Fähigkeiten des Kindes: Schlechte Impulskontrolle, anhaltende Verhaltensprobleme, ADHS, risikofreudig, ängstlich, depressiv, unsoziales Verhalten
  • Familie: nachgiebige Erziehung, Konflikte in der Eltern-Kind-Beziehung, keine herzliche Beziehung zwischen Eltern und Kind, harte und inkonsequente Disziplin, schlechte Behandlung bis hin zur Misshandlung, Substanzmissbrauch in der Familie, mangelnde Aufsicht, geringe Erwartungen an das Kind, nicht funktionierende Familienstrukturen, häusliche Gewalt

Schützende Faktoren in der Kindheit:

  • Eigenschaften/Fähigkeiten des Kindes:Beherrschen der allgemeinen Grundlagen des Lesens, Schreibens und Rechnens; Fähigkeit bestimmte Regeln zuhause, in der Schule und in der Öffentlichkeit einzuhalten; Fähigkeit, Freundschaften zu schließen; pflegt guten Kontakt mit Gleichaltrigen
  • Familie: Konsequente Regeln; verbale und nicht körperliche Disziplinierungsmaßnahmen; ausgedehnte Unterstützung innerhalb der Familie; Vertrauensvolle und vorhersagbare Beziehungen innerhalb der Familie

Auch wenn ein Kind vielen Risikofaktoren ausgesetzt ist, bedeutet das keinesfalls, dass es ein Suchtproblem entwickeln muss. Manche Kinder sind widerstandsfähiger als andere. Doch je mehr Risikofaktoren vorhanden sind, desto höher ist die Gefahr für ein Kind. Wichtig ist es deshalb, die Balance zwischen Risikofaktoren und schützenden Faktoren aufrechtzuerhalten. Im Jugendalter nimmt zusätzlich der Einfluss der Gleichaltrigen an Stärke zu.

Quellen: HealthNewsDigest, The National Center on Addiction and Substance Abuse at Columbia University

(KIN-red)