Forschende aus Großbritannien und China waren an der Untersuchung beteiligt. 12 Stunden Lesen in der Woche ist den Ergebnissen zufolge ideal, um sich positiv auszuwirken. „Das Kindergartenalter und Grundschulalter ist ein günstiges Zeitfenster, um Kindern Freude am Lesen beizubringen“, rät Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). „Der beste Einstieg ist das Vorlesen. Tablet oder Handy sind kein Ersatz.“ Der Wortschatz, das Gedächtnis, die Sprachentwicklung, Aufmerksamkeit sowie Konzentrationsfähigkeit und die schulischen Leistungen verbessern sich durch das Lesen. Die Expert*innen konnten in den Gehirnscans der Bücherfans sogar leicht vergrößerte Gehirnareale und Volumen in Bereichen erkennen, die für geistige Fähigkeiten zuständig sind. „Aus vielen Untersuchungen wissen wir heute, dass die so früh wie möglich beginnende Entwicklungsstimulation der Kinder die besten Ergebnisse bringt, die die Entfaltung der angeborenen Entwicklungspotenziale betreffen. Dieser Effekt ist von lebenslanger Bedeutung. Das Anregen der Lesefreudigkeit durch das frühestmöglichen Nutzen von Bilder- und später Textbüchern spielt hierbei eine große Rolle“, so Fegeler.
„Bücherwürmer“ sind ausgeschlafen
Den Studienautor*innen fiel auf, dass der Umgang mit Büchern die Zeit verringerte, die Kinder vor einem Bildschirm (wie Fernseher. Smartphone oder Tablet) verbrachten. Auch schliefen diese Kinder durchschnittlich länger als ihre nicht lesenden Altersgenossen. „Digitale Medien wirken sich umgekehrt negativ auf den Schlaf aus. Die intensive Lichteinwirkung insbesondere von Blaulicht abends beeinträchtigt die Melatoninausschüttung, die Kinder müde macht und einschlafen lässt. Und Schlaf ist wiederum wichtig für die Gehirnentwicklung und die Lernleistung“, gibt Dr. Fegeler zu bedenken. Eine durchschnittlich ruhigere Gemütsverfassung wirkt sich möglicherweise zusätzlich positiv auf den Schlaf aus. Lesende leiden weniger als nicht-lesende Gleichaltrige unter Stress, depressiven Symptomen und fallen selten aufgrund von Verhaltensproblemen wie Aggressionen und Regelverstöße auf. Sie entwickeln mehr Mitgefühl und Kreativität.
Quellen: <link doi.org/10.1017/S0033291723001381 _blank external-link-new-window "Opens external link in new window">Psychol Med.</link>, <link www.cam.ac.uk/research/news/reading-for-pleasure-early-in-childhood-linked-to-better-cognitive-performance-and-mental-wellbeing _blank external-link-new-window "Opens external link in new window">University of Cambridge</link>, <link doi.org/10.1024/2235-0977/a000403 _blank external-link-new-window "Opens external link in new window">Lernen und Lernstörungen</link>
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