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Frühgeborene haben höheres Risiko für Augenkrankheit

Durch eine unzureichende Ausbildung von Blutgefäßen in der Netzhaut kann es bei Frühgeborenen zu Gefäßwucherungen kommen, die in den Glaskörper des Auges hineinwachsen und die Gefahr einer Netzhautablösung (Frühgeborenen-Retinopathie) mit sich bringen, so eine Expertin der Universität Regensburg…

Menschen, die zu früh geboren worden sind, brauchen auch noch als Erwachsene regelmäßig den Augenarzt. Frühgeborene lebten noch Jahrzehnte mit dem erhöhten Risiko einer Augenkrankheit, die das Sehvermögen gefährden kann, betonte in Düsseldorf Prof. Birgit Lorenz von der Abteilung für Kinder-Augenheilkunde am Universitätsklinikum Regensburg. Durch die zunächst unzureichende Ausbildung von Blutgefäßen in der Netzhaut der Frühgeborenen könne es zu Gefäßwucherungen kommen, die in den Glaskörper des Auges hineinwachsen und die Gefahr einer Netzhautablösung (Frühgeborenen-Retinopathie) mit sich brächten.

Etwa 10% der blinden Kinder in Deutschland seien ehemalige Frühgeborene, erklärte die Expertin. Von der Frühgeborenen-Retinopathie seien 8% aller Babys mit einem Geburtsgewicht unter 1.250 Gramm und 20% aller vor der 28. Schwangerschaftswoche geborenen Kinder betroffen.

Als besonders gefährdet seien Geburten vor der 32. Schwangerschaftswoche und mit einem Gewicht von unter 1.500 Gramm einzuschätzen. Da dank medizinischer Fortschritte immer jüngere und leichtere „Frühchen“ überleben können, steige hier die Zahl der von Netzhautablösung bedrohten Kinder weiter absehbar an.

Jedes zu früh zur Welt gekommene Kind sollte nach Empfehlung der Augenärztin zwei Mal im Jahr untersucht werden; später reiche eine jährlich einmalige Augenuntersuchung aus. Bei frühzeitiger Lasertherapie bestehe eine Chance von 95%, das Augenlicht zu erhalten.