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Frühling - Beginn der Zeckensaison

Mit wärmeren Bodentemperaturen im Frühling werden die Zecken wieder aktiv. Der Stich der Spinnentiere selbst ist schmerzfrei, so dass ein Zeckenbefall meist nicht sofort bemerkt wird. Sie können durch ihren Speichel Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningo-Enzephalitis übertragen. Hat sich eine Zecke festgesaugt, sollte sie deshalb möglichst rasch entfernt werden...

Mit wärmeren Temperaturen kriechen auch die Zecken aus ihren Schlupflöchern und warten auf Gräsern, Büschen und Sträuchern auf ihre Opfer. Sie können die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) oder die Lyme-Borreliose übertragen. Mit Borrelien (Borellia: korkenzieherartig geformte Bakterienart) infizieren sich in Deutschland ca. 40.000 bis 80.000 Menschen jährlich. Bei einer chronischen Verlaufsform können die Bakterien das Nervensystem oder die Gelenke schädigen. Wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt wird, kann sie gut mit Antibiotika behandelt werden. FSME wird durch ein Virus verursacht, das sich im gesamten Nervensystem ausbreiten und lebensbedrohlich werden kann. Letztes Jahr wurde mit 278 Infizierten die höchste Zahl seit 1994 erreicht. Bayern wie auch Baden-Württemberg gelten als Hauptrisikogebiete für FSME in Deutschland. Seit einigen Jahren gibt es aber auch eine Ausweitung nach Hessen und Thüringen. Die Klimaerwärmung trägt möglicherweise zur Ausdehnung nach Norden bei.

"Entdecken Sie eine Zecke bei Ihrem Kind, entfernen Sie sie unter vorsichtigem Drehen mit einer speziellen Pinzette (in der Apotheke erhältlich). Desinfizieren Sie die Einstich-Stelle anschließend. Ihr Kinder- und Jugendarzt sollte die Stelle auf jeden Fall noch einmal untersuchen", empfiehlt Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München. Eine Infektion macht sich oft erst Wochen nach dem Stich durch unspezifische grippeähnliche Symptome bemerkbar. Borrelien rufen evtl. auch eine Rötung an der Einstich-Stelle oder an einer anderen Köperstelle (so genannte "Wanderröte") hervor.

"Erkundigen Sie sich, ob Sie in einem Zeckenrisikogebiet leben oder ob sich Ihr Urlaubsziel dort befindet. Langärmelige Shirts, lange Hosen, Socken und geschlossene Schuhe bieten etwas Schutz. Inspizieren Sie den Körper Ihres Kindes nach dem Aufenthalt im Freien, um einen möglichen Zeckenbefall rasch aufzuspüren. Gegen FSME können sich Kinder auch vorbeugend impfen lassen. Besprechen Sie mit Ihrem Kinder- und Jugendarzt, ob für Ihr Kind eine FSME-Impfung sinnvoll ist", rät Dr. Fendel.