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Frühwarnzeichen einer Hirnhautentzündung

Die Symptome Kopfschmerzen, steifer Hals, Lichtempfindlichkeit bei einer Meningokokken-Hirnhautentzündung treten häufig erst spät auf. Da eine Infektion mit Meningokokokken für Kinder lebensgefährlich werden kann, haben britische Forscher nach Symptomen gesucht, die schon früher erkennbar sind…

Meningokokken-Meningitis, eine bakterielle Hirnhautentzündung, tritt vorwiegend im Säuglings- und Kleinkindalter sowie bei Jugendlichen auf. Die Bakterien befinden sich im Nasen-Rachen-Raum des Menschen und werden durch Tröpfchen (z.B. beim Husten, Niesen u.ä.) übertragen. Fehlende Antikörper und vorausgegangene Virusinfektionen der Atemwege begünstigen den Ausbruch der Krankheit. Eine schnelle Diagnose ist bei dieser Infektionskrankheit besonders wichtig, da von den ersten Krankheitszeichen bis zum Tod nur wenige Stunden vergehen können. Typische Kennzeichen einer Infektion sind hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Lichtempfindlichkeit, Schwindel, Erbrechen sowie eine schmerzhafte Genickstarre. Diese können aber oft erst nach 13 bis 22 Stunden einsetzen. Bei Babys ist eine Erkrankung besonders schwer zu erkennen, da sie meist außer hohem Fieber keine eindeutigen Krankheitszeichen aufweisen. Wenn der Säugling schrill schreit, sich schwer beruhigen lässt und beim Hochnehmen evtl. sogar noch mehr schreit, nichts essen mag oder sich erbricht können dies Alarmzeichen sein, bei denen Eltern umgehend ihren Kinder- und Jugendarzt zu Rate ziehen sollten.

Studie ermittelt mögliche erste Krankheitssignale
Britische Forscher der Universität in Oxford haben nun mit Hilfe von Fragebögen, die Eltern von betroffenen Kindern ausfüllten, und anhand von Krankenhausakten nach Frühwarnzeichen herausgefiltert, die auf eine Hirnhautentzündung hindeuten können. Demnach haben mehr als 70% der Kinder in der Frühphase der Infektion bereits Schmerzen in den Beinen, kalte Hände und Füße sowie eine veränderte Hautfarbe.

Impfung für Kinder mit erhöhtem Risiko empfohlen
Für Kinder und Jugendliche mit einer Grunderkrankung oder einem erhöhten Risiko empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Impfung gegen Meningokokken. Nur für diese Risikogruppen übernehmen die Gesetzlichen Krankenkassen die Kosten. Die Impfung ist gut verträglich (bereits bei Säuglingen ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat einsetzbar) und schützt wahrscheinlich lebenslang vor einer Infektion.