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Fußfehlstellungen: Barfußlaufen stärkt das Fußgewölbe

Viele Fehlstellungen der Füße lassen sich durch Gymnastik und spielerische Übungen bessern oder sogar beheben. Auch Barfußlaufen stärkt die Fußbänder und -gelenke...

Der menschliche Fuß ist eine komplizierte Konstruktion aus vielen zum Teil feinsten Knöchelchen, die von über 50 Muskeln und noch mehr Bändern zusammengehalten werden. Wenn Kinder auf die Welt kommen, haben ihre Füße noch kein Fußgewölbe. Die Fußsohle ist mit einem Fettpolster überzogen. Häufig sehen die Füße nach der Geburt auch verformt aus. "Durch die beengten Verhältnisse im Bauch der Mutter können die Füßchen des Babys verdreht werden. So können beispielsweise die Zehen und der Vorfuß nach innen gedreht sein (Sichelfüße). In der Regel korrigieren sich solche Fehlstellungen von selbst. Sie sollten aber regelmäßig vom Kinder- und Jugendarzt kontrolliert werden," erklärt Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Nentwich, Vizepräsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte.

Wenn die Kinder zu laufen beginnen, entwickeln die Füße erst ihre richtige Form. Die Muskulatur bildet sich aus und formt das Gewölbe. In der Wachstumsphase sollen die Muskeln Arbeit leisten, um die Beweglichkeit und Kraft der Bänder und Gelenke zu fördern. "Deshalb ist das Barfußlaufen für Kinder so gesund. Auch Fußgymnastik, wie Greifübungen mit den Zehen oder Zehenspitzenstand, stärkt die Füße", empfiehlt Professor Nentwich.

Viele Fehlstellungen werden erst durch falsche Schuhe erworben. Babyfüße brauchen Schuhe nur zum Schutz vor Kälte, Nässe und Verletzungen. Eltern sollten beim Kauf von Schuhen darauf achten, dass diese immer 10 bis 12 Millimeter länger sind als die Füße. Bei schweren Fehlstellungen sind orthopädische Hilfen nötig (z. B. Einlagen oder u. U. sogar eine Operation). Muskeln und Bänder werden sonst durch die chronische Fehlbelastung überdehnt und längerfristig können Schäden an den Gelenken entstehen.