„Sportliche Aktivitäten verbessern die Fähigkeit der Gefäße, sich zusammenzuziehen und auszudehnen, d.h. begünstigen ihre Flexibilität. Kinder, die sich von klein auf viel bewegen und früh mit Sport beginnen, beugen längerfristig Herz-Kreislauferkrankungen vor. Jeder Schritt dahin ist wichtig. Selbst wenn ein Kind, das sich bisher kaum bewegt hat, mit leichten Aktivitäten beginnt und die Zeit verringert, die es körperlich inaktiv verbringt, hat dies schon positive gesundheitliche Auswirkungen“, pflichtet Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Kinderkardiologe, dem korrespondierenden Autor der Studie, Prof. Dr. Eero Haapala von der Faculty of Sport and Health Sciences an der University of Jyväskylä, bei. Gemeinsam mit seinen Kollegen kam Letzterer zu dem Schluss, dass körperliche Betätigung mit hoher Intensität dabei den besten Effekt auf die Gefäßflexibilität hat – im Vergleich zu Maßnahmen, die gemäßigte Bewegung beinhalten oder eine Verringerung der Zeit, die Kinder ohne Bewegung verbringen. Jungen profitieren demnach besonders von anstrengendem Sport.
440 Mädchen und Jungen, die zu Beginn der Studie zwischen 6 und 9 Jahren alt waren, hatten sich zwei Untersuchungen unterzogen: zum Studienstart und dann nach 2 Jahren. Für die Gefäßstudie konnten die Experten die Daten von knapp 250 Kinder aus diesem Pool auswerten. Körperliche Aktivität und bewegungsarme Zeiten wurden mit einem kombinierten Herzfrequenz- und Körperbewegungssensor für mindestens vier aufeinanderfolgende Tage ohne Unterbrechung, einschließlich zwei Wochentagen und zwei Wochenendtagen, in Zeiträumen von 60 Sekunden analysiert. Der kombinierte Herzfrequenz- und Bewegungssensor wurde mit zwei Elektrokardiogrammelektroden an der Brust des Kindes befestigt. Die Kinder sollten den Monitor ständig tragen, auch wenn sie schliefen oder bei sportlichen Aktivitäten.
Vergangene Studien haben Arterienverkalkung bereits in der Kindheit vor allem im Zusammenhang mit Übergewicht, Bluthochdruck und Hypercholesterinämie (erhöhte Blutfettwerte) beobachtet. „Die wenigsten denken bei Kindern schon an die Gefäßgesundheit. Doch gibt es auch in dieser Lebensphase Faktoren, die diese positiv oder negativ beeinflussen können“, betont Dr. Kahl, Mitglied des Expertengremiums beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesverband Herzkranke Kinder (BVKHK). So konnten australische und britische Forscher beobachten, dass sich die Anpassungsfähigkeit der Arterien schon im Verlauf von 4 bis 6 Monaten verschlechterte, wenn 10- bis 11-jährige Kinder aufhörten, sich intensiv körperlich zu bewegen.
Quellen: <link https: doi.org _blank external-link-new-window external link in new>Journal of Sports Sciences, <link https: www.eurekalert.org pub_releases uoj--mav061821.php _blank external-link-new-window external link in new>EurekAlert, <link https: www.jyu.fi en current archive moderate-and-vigorous-physical-activity-attenuate-arterial-stiffening-already-in-children _blank external-link-new-window external link in new>University of Jyväskylä, <link https: doi.org mss.0b013e3181ebe90e _blank external-link-new-window external link in new>Medicine and Science in Sports and Exercise
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