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Gehirnnahrung für Schulkinder: Studie empfiehlt Beeren, Nüsse, grünes Blattgemüse und Hülsenfrüchte

Expert*innen haben eine Ernährungsform ermittelt, die sich besonders positiv auf das Gehirn auswirkt: die MIND-Diät (Mediterranean-DASH Intervention for Neurodegenerative Delay). Dies soll einer aktuellen Studie, die ein amerikanisches Forscherteam auf dem Kongress „Nutrition 2023“ der American Society of Nutrition in Boston am 23. Juli vorstellte, auch für Schulkinder gelten.

© contrastwerkstatt - Fotolia.com

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Die MIND-Diät kombiniert Teile zweier sehr bewährten Ernährungsformen: die Mittelmeerdiät und die DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension). Sie gelten als die zwei der gesündesten Ernährungsformen. Untersuchungen belegen, dass sie den Blutdruck senken und das Risiko von Herzerkrankungen, Diabetes und verschiedenen anderen Krankheiten verringern können. „Ähnlich wie die DASH- und Mittelmeerdiät empfiehlt die MIND-Diät frisches Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen. Darüber hinaus betont sie die Bedeutung von bestimmten Lebensmitteln wie grünes Blattgemüse und Beeren für das Gehirn. Zu den Bestandteilen der MIND-Diät gehören 9 gesunde Lebensmittelgruppen. Dazu zählen grünes Blattgemüse, anderes Gemüse, Nüsse, Beeren, Bohnen, Vollkornprodukte, Meeresfrüchte, Geflügel und Olivenöl. Zu den ungesunden Lebensmitteln zählen 5 Gruppen: rotes Fleisch, Butter- und Margarine, Käse, Gebäck, Süßigkeiten und frittierte Speisen bzw. Fast Food“, beschreibt Dr. Herman Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), die Ernährungsform.

Die MIND-Ernährungsempfehlungen entwickelten Wissenschaftler*innen ursprünglich für ältere Menschen, um dem Abbau geistiger Fähigkeiten vorzubeugen. Die aktuellen Ergebnisse legen nun nahe, dass auch Kinder davon profitieren können. Bei Einhaltung der MIND-Diät schnitten sie bei geistigen Aufgaben besser ab als Gleichaltrige, die sich nicht daran orientierten. Auch ihre Aufmerksamkeit konnten sie verbessern. An der amerikanischen Untersuchung nahmen Kinder im Alter zwischen 7 und 11 Jahren teil.

Weitere Studien deuten darauf hin, dass Heranwachsende, die sich entsprechend ernähren, zudem möglicherweise ein geringeres Risiko für Übergewicht haben. Die MIND-Diät enthält Lebensmittel, die reich an bestimmten Vitaminen, Carotinoiden und Flavonoiden sind, von denen angenommen wird, dass sie das Gehirn schützen, indem sie oxidativen Stress und Entzündungen reduzieren. Der genaue Wirkmechanismus ist jedoch noch nicht erforscht. „Der Kinder- und Jugendarzt kann Eltern Tipps für eine ausgewogene Ernährung ihrer Kinder geben und weiß, ob eine Anpassung oder Annäherung an die MIND-Diät sinnvoll ist“, so Dr. Kahl.

Quellen: Clin Nutr ESPEN, American Society for Nutrition (ASN)/Newswise, MedicalNews.net
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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.