Laut der Schell-Jugendstudie 2006 verstehen sich Jugendliche trotz gelegentlicher Konflikte ganz gut mit ihren Eltern. Der Generationenkonflikt ist demnach nicht mehr ein großes Problem. Kinder und Jugendliche werden als ernst zu nehmende Gesprächspartner mit einer eigenen Meinung betrachtet. Je älter die Kinder werden, desto selbstständiger und eigenverantwortlicher dürfen sie handeln. Anleitungen und Hilfestellungen durch die Eltern werden jedoch als unerlässlich angesehen.
Die Mehrheit der jungen Generation zwischen 12 und 25 Jahren würde laut der Shell-Jugendstudie ihre eigenen Kinder nach dem Vorbild ihrer Eltern erziehen. Doch sind Jugendliche aus sozial privilegierten Gesellschaftsschichten zufriedener mit ihren Eltern als Jugendliche aus sozial schwächeren Familien: 79% der Jugendlichen aus der „Oberschicht“ sind demnach mit der Erziehung ihrer Eltern zufrieden gegenüber 46% der „Unterschicht“, wo laut den Angaben der Befragten auch eher ein autoritärer Erziehungsstil zur Lösung von Konflikten eingesetzt wird. Auch die Qualität der Beziehung zu den Eltern scheint sich demnach in Abhängigkeit von der sozialen Schichtzugehörigkeit zu verbessern. Nur 20% der Kinder und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien beurteilten ihr Verhältnis zu den Eltern als „bestens“, während dies für 48% der Jugendlichen aus sozial begünstigten Familien zutrifft.
Insgesamt hat die Bedeutung der Familie gegenüber der letzen Befragung von 2002 zugenommen. Für die überwiegende Mehrheit (72%) ist Familie ein wichtiger Bestandteil in ihrem Leben, der sehr bedeutend für ihr persönliches Glück ist (2002 waren es noch 70%). Vor allem Mädchen wünschen sich selbst auch Kinder (69% der Mädchen gegenüber 57% der Jungen).
Für die 15. Shellstudie wurden über 2.500 Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren zu ihrer Lebenssituation, zu ihren Einstellungen und Orientierungen befragt.