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Gesichtszuckungen und Blinzeln im Vorschulalter selten besorgniserregend

Nervöse Zuckungen im Gesichtsbereich sind bei Kindern im Vor- und Grundschulalter keine Seltenheit. Häufig verschwinden diese so genannten Tic-Störungen im Laufe eines Jahres wieder. Bestehen die Auffälligkeiten jedoch kontinuierlich oder treten zusätzlich vokale Tics wie Räuspern, Husten bzw. Stöhnen auf, sollten Eltern mit ihrem Kind nach etwa drei Monaten einen Kinder- und Jugendarzt bzw. -psychiater aufsuchen...

Häufiges Augenblinzeln, nervöse Gesichtszuckungen, vermehrtes Kopf- oder Schulterrucken sind bei Vorschul- und auch noch bei vielen Grundschulkindern oft eine vorübergehende Erscheinung. Gerade bei kleinen Kindern lassen sich diese so genannten Tic-Störungen beobachten, die meist im Laufe eines Jahres von allein wieder verschwinden. Fast immer handelt es sich hierbei um rein motorische Tics, d.h. die unwillkürlichen Störungen betreffen in erster Linie Mimik, Gestik oder Bewegungsabläufe. Halten die Tics länger als ein Jahr an, spricht man von chronischen Tics. Kommen noch vokale Tics wie Räuspern, Husten, Stöhnen oder Grunzen dazu, wird die Störung als Tourette-Syndrom (Ticstörung) bezeichnet.

Kinder können die Tics nicht willentlich beeinflussen, sie wollen damit niemand ärgern. Am besten sollten Eltern sie daher ignorieren und natürlich damit umgehen. Sind Eltern stark beunruhigt oder bestehen die Störungen kontinuierlich, sollten sie mit ihrem Kind nach etwa drei Monaten ihren Kinder- und Jugendarzt bzw. einen Kinder- und Jugendpsychiater aufsuchen.
Im Grundschulalter werden bei etwa 10% aller Kinder Tics beobachtet. Bei chronischen Tics sind die Symptome meist am stärksten zwischen dem 11. und 16. Lebensjahr ausgeprägt. Bei vielen Betroffenen bessern sich die Tics gegen Ende der Teenagerzeit.