Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Gesunde Ernährung: Eltern dürfen Kinder dafür belohnen

Britische Forscher konnten zeigen, dass es hilft, wenn Eltern ihre Kinder für gesundes Essverhalten loben oder ihnen eine kleine Anerkennung, wie z.B. Pluspunkte, für den Verzehr von gesundem Obst und Gemüse geben. Dadurch gewöhnen sich Heranwachsende an den Geschmack und wählen später selbst diese Nahrungsmittel ...

„Bestechung“ hilft, Kindern gesundes Ernährungsverhalten beizubringen. „Eltern dürfen ruhig zu verschiedenen Taktiken, wie Belohnung und Loben, greifen, damit Kinder Essen probieren, das sie zunächst ablehnen“, verweist Dr. Ulrich Fegeler, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, auf aktuelle Studienergebnisse britischer Forscher. Demnach wählen Kinder, die mit Hilfe von begehrten Stickern oder verbaler Anerkennung dazu motiviert wurden, Gemüse zu essen, auch Monate später noch freiwillig diese Lebensmittel.

Dr. Lucy Cooke und ihre Kollegen von der Universität London ließen 400 Vier- bis Sechsjährige sechs verschiedene Gemüsesorten probieren und nach Beliebtheit einordnen. Das Gemüse, das an vierter Stelle bei der Geschmacksbewertung lag, wurde Kindern dann im Verlauf der nächsten zwei Wochen immer wieder in kleinen Mengen serviert. Einige von ihnen erhielten einen Aufkleber (Pluspunkte), andere wurden gelobt, wenn sie das Gemüse aßen. Die restlichen Kinder bekamen – als Kontrollgruppe – weder eine verbale noch eine andere Belohnung dafür. Nach zwei Wochen, einem Monat und drei Monaten beobachteten die Wissenschaftler, zu welchem Gemüse die Kinder – nun ohne Hoffnung auf eine Belohnung – griffen. Es zeigte sich, dass die zu Studienbeginn motivierten (durch Worte oder Bonuspunkte) Kinder später freiwillig selbst nicht so beliebtes Gemüse konsumierten „Essen ist, bis auf wenige Geschmacksausnahmen, eine Frage der Gewöhnung. Eltern sollten deshalb früh damit anfangen, ihrem Kind eine ausgewogene Ernährung anzubieten – auch wenn das Kind anfangs vielen Gemüse- und Obstsorten skeptisch gegenübersteht“, lautet das Fazit von Dr. Fegeler.

Quelle: Psychol Sci.