Dieser Zusammenhang traf sowohl für Kinder der Grundschule als auch für Kinder der Mittelstufe zu und war bei Letzteren besonders ausgeprägt. „In der Studie ist ebenso belegt, wie wichtig es ist, dass Kinder den Tag mit einem traditionellen Frühstück starten und mittags gesund essen. So schnitten Kinder, die Energydrinks zum Frühstück zu sich nahmen, in Bezug auf ihr Wohlbefinden besonders schlecht ab – sogar noch schlechter als Kinder, die ohne Frühstück aus dem Haus gingen“, verdeutlicht Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), mit Bezug auf die Studie. Die Wissenschaftler hatten fast 9.000 Kinder aus 50 Grundschulen und Mittelstufen/Hauptschulen befragt. Dabei berücksichtigten die Experten auch andere Faktoren, die die psychische Gesundheit beeinflussen können, wie schlimme Kindheitserlebnisse und belastende Familienverhältnisse. Fröhlichkeit, die Fähigkeit sich zu entspannen und gute zwischenmenschliche Beziehungen zählten in der Umfrage zu den Faktoren, die für eine positive seelische Gesundheit sprachen.
„Zu einer gesunden Ernährung gehört, mindestens 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag zu verzehren“, erläutert Professor Nentwich. Ein 6 Jahre altes Kind sollte pro Tag 230 Gramm Gemüse und 210 Gramm Obst verzehren, ein 7 bis 9 Jahres altes Kind 270 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst, ein 13- bis 14-jähriges Mädchen 320 Gramm Gemüse und 300 Gramm Obst, ein gleichaltriger Junge 390 Gramm Gemüse und 360 Gramm Obst, ein 15- bis 17-jähriges Mädchen 340 Gramm Gemüse und 310 Gramm Obst, ein Junge in diesem Alter 440 Gramm Gemüse und 410 Gramm Obst. Obst sollte etwa 11% und Gemüse etwa 12% der Nahrungsmittel ausmachen, die Heranwachsende konsumieren. In Deutschland isst eine deutliche Mehrheit der 6- bis 11-Jährigen weniger als die Hälfte der empfohlenen Mengen. Zu diesem Ergebnis kam die Ernährungsstudie EsKiMo II des Robert Koch-Instituts (2015?2017). Ein ähnliches Bild zeichnet sich demnach bei den 12- bis 17-Jährigen ab. Über die Hälfte der Jungen (79%) und Mädchen (60%) essen weniger als die Hälfte der empfohlenen Mengen an Obst und knapp die Hälfte der Mädchen (49%) und über die Hälfte der Jungen (69%) konsumieren weniger als die Hälfte der empfohlenen Gemüsemenge.
Das Wohlbefinden von Kindern, die am wenigsten davon zu sich nahmen, war der britischen Studie zufolge im Vergleich zu jenen, die den höchsten Obst- und Gemüseverzehr aufwiesen, vergleichbar mit Kindern, die täglich oder fast täglich Streit oder Gewalt zuhause erlebten, und Kindern, deren Eltern ein „normales“ Familienleben führten.
Quellen: <link https: edoc.rki.de bitstream handle _blank external-link-new-window external link in new>RKI, <link https: doi.org bmjnph-2020-000205 _blank external-link-new-window external link in new>BMJ, <link https: www.sciencedaily.com releases _blank external-link-new-window external link in new>ScienceDaily, <link https: www.uea.ac.uk news article children-who-eat-more-fruit-and-veg-have-better-mental-health _blank external-link-new-window external link in new>University of East Anglia
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