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Gesundheitsvorsorge für den Urlaub: Hepatitis-A-Impfung

Zu den Ländern mit hohem Infektionsrisiko für Hepatitis A gehören die Türkei und Ägypten. In Bulgarien, Griechenland oder Süditalien besteht ein mittleres Infektionsrisiko. Hygienische Vorsorgemaßnahmen sind relativ schwierig einzuhalten, da das hoch ansteckende Virus sich über Lebensmittel, Getränke oder sanitäre Einrichtungen verbreiten kann. Effektiv schützt nur eine Impfung…

Etwa zwei Drittel der Hepatitis-A-Fälle in Deutschland werden im Ausland erworben. Vor allem Kinder mit chronischen Lebererkrankungen sollten und Erwachsene mit vorgeschädigter Leber brauchen vor Auslandsreisen eventuell eine Impfung gegen Hepatitis A. Nach Schätzung der Deutschen Leberhilfe leiden rund fünf Millionen Deutsche an chronischen Lebererkrankungen. Betroffen sind unter anderem Menschen mit Diabetes, Fett- und Alkoholleber. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr ist ein Impfschutz insbesondere bei Aufenthalten in Gebieten mit zweifelhaften hygienischen Bedingungen und auch für alle Reisende in Länder der Tropen und Subtropen ratsam.

Kindern benötigen je nach Impfstoff 2 bis 3 Impfungen, die ersten zwei im Abstand von 4 Wochen und die letzte 6 bis 12 Monate später, oder auch eine Impfung und die zweite nach 6 bis 12 Monaten. Dann haben sie einen Schutz von mindestens 10 Jahren. Eine Impfung gegen Hepatitis A ist schon nach dem ersten Geburtstag möglich.

Vorsichtsmaßnahmen kaum möglich
Zu den Ländern mit hohem Infektionsrisiko gehören die Türkei und Ägypten. Hier stecken sich mehr als 80% der Einheimischen im Laufe ihres Lebens mit Hepatitis A an. „In diesen Ländern ist es fast unmöglich, sich durch spezielle Verhaltensweisen vor einer Ansteckung zu schützen“, sagt Prof. Emil Reisinger, Leiter des Tropeninstituts Rostock. „Man kann den Lebensmitteln oder Getränken nicht ansehen, ob sie verseucht sind oder nicht.“ In Bulgarien, Griechenland oder Süditalien besteht ein mittleres Infektionsrisiko.

Die Virusinfektion der Leber ist hoch ansteckend. Die Erreger werden nicht nur durch Lebensmittel, sondern auch über die gemeinsame Benutzung von sanitären Einrichtungen übertragen. Dabei steigt das Risiko eines schweren Verlaufs mit dem Alter. Eine 50-jährige Frau, die sich im vergangenen Jahr während der Hepatitis-Epidemie im ägyptischen Badeort Hurghada angesteckt hatte, sei mehr als drei Monate arbeitsunfähig gewesen, berichtet Prof. Emil Reisinger.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt Risiko-Patienten, sich gegen Hepatitis A und B impfen zu lassen. Ein sicherer Impfschutz kann auch unmittelbar vor Abreise noch erlangt werden.