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Gewalt: Kinder brauchen mehr Schutz

Die erste weltweite UN-Studie „Gewalt gegen Kinder“ kommt zu dem Ergebnis, dass selbst in den Industrienationen jährlich noch 3.500 Kinder aufgrund Misshandlungen und Vernachlässigung sterben. Auch in den Ländern, die Gewalt gegen Kinder gesetzlich verbieten, mangelt es an der Umsetzung bzw. Kontrolle. UNICEF fordert nationale Strategien zur Gewaltprävention, denn Gewalt zieht häufig Gewalt nach sich: Betroffene Kinder geraten selbst als Erwachsenen noch in die Opferrolle oder üben selbst Gewalt gegen andere aus…

Gewalt gegen Kinder wird in vielen Ländern noch hingenommen und ist in zahlreichen Ländern sogar noch erlaubt, so das Ergebnis der ersten weltweiten UN-Studie zu Gewalt gegen Kinder, die UNICEF gemeinsam mit dem Leiter des Projekts, Paulo Sérgio Pinheiro vorstellte. Schätzungsweise 53.000 Kinder und Jugendliche wurden laut UNICEF 2002 weltweit ermordet. In den OECD-Ländern erleiden jedes Jahr 3.500 Kinder Misshandlungen und Vernachlässigung mit Todesfolge. Selbst in Deutschland und England endet jede Woche für zwei Kinder aufgrund von Misshandlungen das Leben. In Frankreich sterben demnach pro Woche drei Kinder, in Japan vier, in den USA sogar 27 Kinder aufgrund von Misshandlungen.

Körperliche Strafen ächten
Gewalt gegen Kinder ist weit verbreitet: Nur 102 von über 200 Staaten haben bis heute körperliche Disziplinierungsmaßnahmen in Schulen verboten. In 31 Ländern sind körperliche Strafen vom Auspeitschen bis hin zu Amputationen erlaubt. Fazit der Studie lautet deshalb u.a., dass alle Formen der Gewalt gegen Kinder gesetzlich verboten und deren Umsetzung überwacht werden müssen. Prävention muss gestärkt werden, z.B. durch Unterstützung von Risikofamilien, durch Bekämpfung von Alkohol- und Drogenmissbrauch und durch eine Einschränkung des Zugangs zu Waffen. Dies kann nur erreicht werden, wenn alle Länder sich um nationale Strategien zur Gewaltprävention mit realistischen und zeitlich definierten Zielen bemühen. Denn Gewalt zieht häufig Gewalt nach sich: Betroffene Kinder geraten selbst als Erwachsene noch in die Opferrolle oder üben selbst Gewalt gegen andere aus.