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Glaube an die Veränderungsfähigkeit eines Menschen lässt Teenager weniger aggressiv auf Konflikte mit anderen reagieren

Jugendliche aus allen sozialen Schichten, die von der Unveränderlichkeit eines Charakters überzeugt sind, reagieren aggressiver auf einen Konflikt mit Gleichaltrigen als Heranwachsende, die daran glauben, dass ein Mensch sich ändern kann. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Universität in Austin (Texas) sowie der Emory-Universität und Stanford-Universität, die in Child Development veröffentlicht wurden.

Jugendliche aus allen sozialen Schichten, die von der Unveränderlichkeit eines Charakters überzeugt sind, reagieren aggressiver auf einen Konflikt mit Gleichaltrigen als Heranwachsende, die daran glauben, dass ein Mensch sich ändern kann. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Universität in Austin (Texas) sowie der Emory-Universität und Stanford-Universität, die in Child Development veröffentlicht wurden.

Vergangene Forschungsarbeiten haben bereits gezeigt, dass Kinder, die in feindlicher Umgebung aufwachsen, wie einer Gegend mit hoher Kriminalität, dazu neigen, auch bei kleineren Unannehmlichkeiten (wie angerempelt werden) davon ausgehen, dass diese absichtlich geschehen sind. Sie trachten deshalb rasch nach Rache und teilen ihre Mitschüler in wohlgesonnen und feindlich ein, ohne Abstufungen, so Prof. David Yeager, Entwicklungspsychologe an Texas-Universität in Austin.

Yeager und seine Kollegen hatten zuerst acht Studien mit mehr als 1.600 Schülern der achten bis zehnten Klasse durchgeführt, die verschiedener Herkunft waren und sowohl aus Schulen für wohlhabende Bevölkerungsgruppen als auch aus Schulen mit Schülern aus ärmeren Sozialschichten stammten.

Bei einer Befragung ermittelten die Experten die Überzeugungen der Jugendlichen. Dabei erfuhren sie, dass Teenager, die an einen unveränderlichen Charakter glaubten, zu aggressivem Verhalten tendierten.

Dann entwickelten die Forscher ein kurzes Interventionsprogramm für den Unterricht, bei dem Teenager lernen, dass Menschen das Potenzial haben, sich zu ändern. Die Schüler erhalten dazu u.a. einen Artikel, der die Veränderungs- und Anpassungsfähigkeit des Gehirns erläutert. Anschließend überprüften Yeager und sein Team, wie die Schüler auf vermeintliche Angriffe bzw. Übergriffe antworteten. Das Ergebnis: Selbst noch nach acht Monaten nach der Schulung bezogen die Kursteilnehmer unangenehme Zwischenfälle weniger auf sich und handelten kaum aggressiv.

Viele Arbeiten zu diesem Thema machten eine gewaltbereite Nachbarschaft für eine tief verankerte Aggressivität bei Jugendlichen verantwortlich. Doch dass die Änderung einer falschen Grundannahme schon viel erreichen kann, wurde bisher nicht bedacht, kommentiert Yeager das Resultat. Er hofft, dass dies zu einem Perspektivenwechsel in Bezug auf Aggressivität führt, vor allem wenn Psychologen, Pädagogen und andere Fachleute sich mit den Ursachen und den möglichen Methoden, diese zu ändern, befassen.

Quelle: Press Release Society for Research in Child Development

(KIN-red)