Jährlich ereignen sich in Deutschland etwa 4.000 Grillunfälle mit über 400 schwersten Verbrennungen. Vor allem Kinder, die sich in der Nähe des Grillfeuers befinden, sind davon betroffen. Besonders gefährlich ist es, Spiritus, Benzin oder Terpentin auf die Kohle zu schütten, um schneller eine ausreichende Glut zu bekommen: Diese Flüssigkeiten bilden in Sekundenschnelle ein gefährliches, hochexplosives Luft-Gasgemisch, es entstehen Stichflammen mit einer Reichweite von bis zu 10 Metern oder das zurückschlagende Feuer lässt die Flasche in der Hand explodieren. Erst kürzlich erlitt in Rheda-Wiedenbrück eine dreiköpfige Familie beim Grillen lebensgefährliche Verbrennungen durch eine Stickflamme, als der Vater das Feuer mit Spiritus anzündete. Eltern sollten deshalb genügend Zeit zum Anheizen des Grills einplanen und keine leicht entzündlichen Flüssigkeiten als Brandbeschleuniger verwenden, um tragische Unfälle zu vermeiden.
www.paulinchen.de - eine Elterninitiative für brandverletzte Kinder - empfiehlt in seiner Kampagne "Sicher grillen ohne Brennspiritus" u.a.:
- Den Grill und auch die Glut nach dem Grillen nie unbeaufsichtigt lassen.
- Nur feste Anzündhilfen aus dem Fachhandel verwenden.
- Den Grill nie von Kindern bedienen oder anzünden lassen.
- Kinder müssen zum Grill einen Mindestabstand von 2 bis 3 Metern wahren und dürfen nicht in der Nähe des Grills spielen oder toben.
- Der Grill muss kippsicher und im Windschatten stehen.
- Brennendes Fett darf nicht mit Wasser gelöscht werden, sondern muss abgedeckt werden.