Laut amerikanischen Forschern können selbst Kinder ohne Grunderkrankungen bei einer Grippe innerhalb von drei Tagen lebensgefährliche Komplikationen entwickeln. Zwischen 2004 und 2012 starben in den USA 830 Kinder an den Folgen einer Grippe. Viele unter ihnen hatten laut den Wissenschaftlern keine Vorerkrankungen (43%).
Die Autoren der Studie, die in der Fachzeitschrift Pediatrics veröffentlicht wurde, finden es besonders bemerkenswert, dass über ein Drittel der Kinder (35%) verstarben, noch bevor sie ins Krankenhaus kamen bzw. innerhalb der ersten drei Tage mit Grippesymptomen. Die Experten um Dr. Karen Wong von der amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) konnten nicht erklären, warum die Grippe für diese Kinder so schnell einen tödlichen Verlauf nahm. Der hohe Anteil an vorher gesunden Kinder beruht laut Dr. Wong und ihren Kollegen möglicherweise darauf, dass Eltern bei diesen Kindern die Gefahr einer Grippe unterschätzen, währen Eltern von chronisch kranken Kindern sich bei einer Grippe eher in Alarmbereitschaft befinden.
Dr. Wong und ihre Studienkollegen raten Eltern, ihr Kind gegen Grippe impfen zu lassen. Auch Schwangere sollten an eine Grippeimpfung denken. Befinden sich Babys unter einem halben Jahr im Haushalt, sollten alle Familienmitglieder und weitere Personen mit engem Kontakt zum Baby dagegen immunisiert sein. Denn Babys, die jünger als ein halbes Jahr sind, können noch keine Grippe-Impfung erhalten. Bei den ersten Anzeichen einer Grippe bei ihrem Kind sollten Eltern sich mit dem Kinder- und Jugendarzt in Verbindung setzen bzw. das Kind in der Praxis vorstellen.
Quelle: Pediatrics, HealthDay
(KIN-red)