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Grippeimpfung der Schulkinder kann Ausbreitung der Influenzaviren eindämmen

Was mathematische Modelle bereits vorhergesagt hatten, bestätigt jetzt eine amerikanische Studie der Universität von Florida (UF): Werden Schulkinder gegen Grippe geimpft, schützt dies auch die anderen Altersgruppen in der Bevölkerung.

Als die Hälfte der 5- bis 17-jährige Kinder in Alachua County im Rahmen eines Schulprojekts geimpft wurde, verringerte sich die Gripperate unter der Gesamtbevölkerung um 79%. Auffallend ist, dass die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen bei Kindern bis zu vier Jahren um 89% zurückging, obwohl diese Altersgruppe nicht im Impfprogramm eingeschlossen war. Unter allen nicht-schulpflichtigen Einwohnern gingen grippe-ähnliche Erkrankungen um 60% zurück.

„Die Wirkung der schulischen Impfung war sehr groß, sowohl bei den Schülern als auch bei den anderen Bevölkerungsgruppen", sagte Cuc Tran, Doktorand im Bereich „Öffentliche Gesundheit“ (Public Health) an der UF und Hauptautor der Studie, die in der Fachzeitschrift PLoS ONE veröffentlicht wurde.

Dieser indirekte Schutz kommt ebenso Lehrern und Eltern zugute, da sie in der Arbeit weniger Fehlzeiten haben. Die Studie ist eine der ersten, die einen ausgeprägten indirekten Schutz auch bei den kleinen Kindern zeigen konnte. Babys unter 6 Monaten sind besonders anfällig für Grippe, können aber noch nicht geimpft werden. Auch andere Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Impfung erhalten können, könnten von Schulimpfungen profitieren, so die Forscher.

Im Jahr 2006 startete das Pilotprogramm - UF in Zusammenarbeit mit Schulen und örtlichen Gemeinden und dem Gesundheitsministerium in Florida (Department of Health). Dort wurde Schülern die Grippeimpfung (als Nasenspray) kostenlos angeboten. Die Studiendaten stammten aus der Grippesaison 2011-12 und 2012-13.

Laut den Autoren gibt es einige Gründe dafür, sich bei der Grippeprävention auf Schulinder zu konzentrieren: Infizieren sich Schulkinder, bleiben sie länger krank und verbreiten das Virus mehr als Erwachsene, da sie weniger auf Hygiene achten. Schüler haben auch mehr Kontakte pro Tag als ein Erwachsener, so dass sie zu einer größeren Erkrankungsrate in ihrem Umfeld beitragen.

Quelle: <link http: www.eurekalert.org pub_releases uof-isf120914.php _blank external-link-new-window external link in new>EurekAlert!, <link http: www.plosone.org article _blank external-link-new-window external link in new>PLoS ONE