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Grundlagen für einen gesunden Lebensstil werden früh in der Kindheit gelegt

Der Grundstein für eine gute Gesundheit wird früh im Leben gelegt. Zwei Studien zeigen, dass Ernährungsgewohnheiten und Gewichtstendenzen bei norwegischen Kindern in den ersten sieben Lebensjahren stabil bleiben.

Vererbung und Umwelt

„Gene können einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter haben, aber auch der Einfluss der Umwelt […] ist von großer Bedeutung“, berichtet Anne Lene Kristiansen, Postdoktorandin am Institut für Ernährung der Universität Oslo.
„Mehrere systematische Übersichtsarbeiten haben gezeigt, dass Übergewicht bei den Eltern ein wesentlicher Risikofaktor für Übergewicht beim Kind ist. Das haben wir auch in unseren Analysen festgestellt. Besonders das Übergewicht bei der Mutter hat einen deutlichen Einfluss.“

Ernährungsgewohnheiten im Kleinkindalter werden bis zum Schulalter beibehalten

Statistiken, die auf Fragebögen von 9.025 Müttern basieren, zeigen ein klares Bild: In den ersten sieben Lebensjahren gibt es nur wenige Änderungen bei der Ernährung norwegischer Kinder.

Mona Bjelland ist eine der wenigen Forscher*innen, die die Stabilität von Ernährungsgewohnheiten bei Kleinkindern untersucht hat. Sie ist außerdem Postdoktorandin am Institut für Ernährung der Universität Oslo.
„Die Kinder, die schon mit 18 Monaten wenig Obst und Gemüse essen, verzehren auch mit sieben Jahren wenig Obst und Gemüse. Ein ähnliches Muster beobachten wir bei Getränken und zuckerhaltigen Fruchtsäften ", beschreibt Bjelland.

Die Forscher*innen beobachteten, dass die Ernährungsgewohnheiten meist in benachteiligten Familien ungesünder sind. So essen beispielsweise die Kinder von Müttern mit geringerer Bildung seltener Obst und Gemüse und trinken häufiger Limonade und zuckerhaltige Fruchtsäfte als Kinder von Müttern mit höherer Bildung. „Trotzdem ist es erfreulich, dass der Konsum von Limonaden und zuckerhaltigen Fruchtsäften bei kleinen Kindern gering zu sein scheint“, so Bjelland.

Normalgewichtiges Kleinkind - normalgewichtiges Schulkind

Nicht nur die Ernährung bleibt in den ersten sieben Lebensjahren stabil. Anne Lene Kristiansen hat die Gewichtstendenzen von Kindern bei der Geburt und dann im Alter von einem, drei und sieben Jahren untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass diese ebenfalls stabil bleiben. Kinder mit Normalgewicht bleiben in der Regel bis zum Alter von 7 Jahren normalgewichtig.

"Die Ergebnisse sind wichtig, weil sie bestätigen, dass die norwegischen Bedingungen mit internationalen Bedingungen vergleichbar sind", erklärt Kristiansen. Die Ergebnisse sind auch im Zusammenhang mit den Erkenntnissen von Bjelland von Bedeutung.

„Wir wissen, dass eine Ernährung mit wenig Obst und Gemüse in Kombination mit einer täglichen Einnahme von zuckerhaltigen Getränken im Laufe der Zeit das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen kann“, sagt Bjelland.
„Deshalb sind vorbeugende und gesundheitsfördernde Maßnahmen unerlässlich.“

Ernährung im Kindergarten

Die beiden Forscher arbeiten derzeit gemeinsam an einem Projekt, das ihrer Ansicht nach dazu beitragen könnte, einige der größten Herausforderungen bei der Ernährung von Kleinkindern zu lösen.

„Kindergärten haben ein großes Potenzial, ein wichtiger Ort für die Förderung einer gesunden Ernährung bei Kleinkindern zu werden, damit gesunde Essgewohnheiten frühzeitig etabliert werden“, betont Kristiansen.
"Der Kindergarten kann auch dazu beitragen, die sozialen Unterschiede, die wir heute bei der Ernährung von Kleinkindern beobachten, auszugleichen, da die große Mehrheit der Kinder im schulpflichtigen Alter einen Kindergarten besucht", fügt Bjelland hinzu.

Die Studie trägt den Namen BRA-study und wurde zwischen 2015 und 2017 unter Kindergartenkindern im Kreis Vestfold durchgeführt. Ziel ist es, wirksame, evidenzbasierte Interventionen zu identifizieren, die den Gemüsekonsum bei Kindern erhöhen. Diese Interventionen werden am Ende der Studie allen Landkreisen, Kommunen und Kindergärten landesweit zugänglich sein.

Die beiden Studien basieren auf Daten einer norwegischen Mutter-Kind-Kohortenstudie des norwegischen Instituts für öffentliche Gesundheit.

Quellen: <link https: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>medicalXpress/University Oslo, <link https: doi.org s1368980019003963 _blank external-link-new-window external link in new>Public Health Nutr, <link https: bmcresnotes.biomedcentral.com articles s13104-021-05629-1 _blank external-link-new-window external link in new>BMC Research Notes