Mehr als ein Viertel der kleinen Kinder in Deutschland ist nach einer repräsentativen Studie chronisch krank. 28% der befragten Eltern gaben Erkrankungen wie Neurodermitis (14%), Heuschnupfen (5%) oder Asthma (3%) an. Dabei litten Kinder in ländlicher Umgebung deutlich seltener an chronischen Beschwerden als Kinder in größeren Städten, teilte die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) mit. In Großstädten seien lediglich 65% der Kinder beschwerdefrei, in kleineren Orten seien es 83%. Im Auftrag von DAK und der Zeitschrift Eltern hatte Forsa insgesamt 1.008 Personen mit mindestens einem Kind bis sechs Jahre befragt.
Danach fürchten Eltern das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom AD(H)S am meisten. Auffallend sei dabei ein starkes Nord-Süd-Gefälle: Während mehr als die Hälfte der Befragten aus Süddeutschland Angst hat, bei ihrem Kind könnte AD(H)S diagnostiziert werden, sind es im Norden nur 32%. Eine Dramatisierung des Themas sei ebenso wenig angebracht, wie mangelnde Wachsamkeit, sagte DAK-Experte Horst Bölle. „Die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren, die medikamentös behandelt werden, sind in den letzten zwei Jahren allerdings um fast 22% gestiegen. Das sehen wir mit Sorge“, betonte Bölle.
Hausmittel gegen Infektionskrankheiten sind nach dem Ergebnis der Studie bei jungen Eltern immer noch beliebt. Vor allem viele Mütter (68%) behandeln ihre Kinder am liebsten ohne ärztliche Hilfe. Dabei kommen vor allem Kräuter und andere Inhalations-Mittel zum Einsatz, gefolgt von Wickel und Kompresse, Heilkost, Bädern und Heiltees.