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Gute Schlafhygiene trägt zur Genesung nach einer Gehirnerschütterung bei

Schlaf ist laut einer neuen Studie ein entscheidender Faktor für die Genesung von Kindern nach einer Gehirnerschütterung.Etwa sieben Stunden Schlaf pro Nacht in der ersten Woche nach einer Gehirnerschütterung beeinflussen die Erholung nach einer Gehirnerschütterung anscheinend positiv. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische und kanadische Forscher*innen in einer Veröffentlichung im „British Journal of Sports Medicine“. Wenn die Heranwachsenden tagsüber schliefen, hatte dies eher einen negativen Effekt.

© Dan Race - Fotolia.com

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Sieben Stunden Schlaf pro Nacht optimal

Sieben Stunden Schlaf pro Nacht verdoppelten die Chancen eines Kindes auf eine schnelle Genesung in der ersten Woche nach einer Gehirnerschütterung, wie die Forscher*innen herausfanden. Andererseits verringerte jede Stunde Nickerchen tagsüber die Wahrscheinlichkeit, dass die Symptome einer Gehirnerschütterung innerhalb der ersten Woche abklangen, um 12%, wie die Ergebnisse zeigen.

„Jugendliche, die tagsüber mehr schlafen oder täglich zu viel oder zu wenig schlafen, laufen Gefahr, dass ihre Symptome langsamer nachlassen“, sagte die leitende Forscherin Jingzhen Ginger Yang vom Nationwide Children’s Hospital Center for Injury Research and Policy in Columbus, Ohio.

„Eine gute Schlafhygiene, einschließlich weniger Schlaf tagsüber und der Konzentration auf ausreichend Schlaf nachts, könnte die Genesung nach einer Gehirnerschütterung beschleunigen“, fügte sie in einer Pressemitteilung hinzu. In den USA erleiden jährlich etwa 2 Millionen Kinder unter 18 Jahren eine Gehirnerschütterung, so die Wissenschaftler*innen in Hintergrundinformationen. Kinder, die sich von einer Gehirnerschütterung erholen, schlafen häufig schlecht. Bis zu 34% der Betroffenen berichten von mehr Schlaf als gewöhnlich, Schlafmangel oder Einschlafschwierigkeiten.

Für die Studie verfolgten sie die Schlafmuster von 78 Kindern im Alter von 11 bis 17 Jahren, die eine Gehirnerschütterung erlitten hatten. Das Durchschnittsalter der Kinder lag bei 14 Jahren. Das Team nutzte tragbare Geräte, um Daten über die Quantität und Qualität des Schlafs der Kinder in der ersten Woche nach einer Gehirnerschütterung zu sammeln.

„Wir wissen, dass Schlaf ein wichtiger Bestandteil der Genesung nach einer Gehirnerschütterung ist, dennoch leiden Jugendliche in dieser Zeit häufig unter Schlafstörungen“, verdeutlichte die Forscherin Dr. Amy Valasek, Sportmedizinerin am Nationwide Children's Hospital, in einer Pressemitteilung. Diese Studie zeigte, dass Jugendliche mit einer Gehirnerschütterung von einer Überwachung ihrer Schlafqualität profitieren können. Im Vergleich zu Kindern, die weniger als fünf Stunden pro Tag schliefen, klangen die Symptome einer Gehirnerschütterung bei Kindern mit fünf bis acht Stunden Schlaf pro Tag früher ab, wie die Ergebnisse zeigen. Darüber hinaus liegt die optimale Schlafdauer für die Genesung nach einer Gehirnerschütterung laut Forscher*innen bei sieben Stunden pro Nacht.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Eltern eine entscheidende Rolle bei der Genesung ihrer Kinder nach einer Gehirnerschütterung spielen können, wenn sie auf eine gute Schlafhygiene achten und diese fördern, lautet das Fazit der Expert*innen
Die Wissenschaftler*innen schränken jedoch ein, dass umfangreichere Studien mit mehr Kindern erforderlich seien, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

Quellen: HealthDay, British Journal of Sports Medicine