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Haben Mütter Einfluss auf die Rolle der Väter in der Kinderbetreuung?

Laut einer amerikanischen Studie beeinflussen Mütter zum Teil auch, wie sehr sich Väter an der Betreuung ihrer Kinder beteiligen. Die Anerkennung und Ermutigung durch ihre Frauen bzw. Partnerinnen spielt dabei eine Schlüsselrolle, so das Fazit der Forscher….

Amerikanische Wissenschaftler beobachteten 97 Ehepaare und fanden dabei heraus, dass die Väter sich um so mehr an der täglichen Betreuung ihrer Säuglinge beteiligten, je mehr sie aktiv von ihrer Frau oder Partnerin dazu ermuntert und auch darin bestärkt wurden. Dieser Einfluss der Mutter blieb auch noch bestehen, wenn die Forscher berücksichtigten, welche Einstellung die Männer zur Vaterrolle hatten, wie die Qualität der Beziehung zwischen den Eltern war und wie viel Mütter außerhalb von zu Hause arbeiteten.

Mütter als WegbereiterLaut Sarah Schoppe-Sullivan, Mitverfasserin der Studie und Professorin für Entwicklungspsychologie und Familienforschung an der Ohio State Universität, haben Mütter das Zepter in der Hand. Wenn sie ihre Partner dazu ermuntern, sich an der Kinderbetreuung zu beteiligen, bereiten sie den Weg für die gemeinsame Erziehung des Kindes. Sind sie dagegen sehr kritisch, verringern sie die Möglichkeiten ihres Partners, Zugang zur Betreuung des Kindes zu finden.

Beurteilung über Fragebögen und BeobachtungVor der Geburt befragten die Forscher die 97 teilnehmenden Paare, wie sie über die Rolle des Vaters und seinem Anteil an der Kinderbetreuung dachten. Ungefähr 3,5 Monate nach der Geburt des Kindes wurden die Eltern zu Hause nach dem Verhalten der Mütter gegenüber ihren Partnern in der Rolle als Vater interviewt. Die Wissenschaftler wollten zum Beispiel wissen, wie oft die Mutter ermutigend reagierte (beispielsweise wenn die Mutter dem Vater erzählt, wie glücklich er das Kind macht) oder ob sie sich kritisch zeigte (beispielsweise indem sie die Augen verdreht oder empört schaut), wenn der Vater sich um das Kind kümmerte und Aufgaben der Fürsorge übernahm. Ehepaare vervollständigten auch Fragebögen, die klären sollten, wie oft die Väter an der Kinderbetreuung beteiligt waren und wie kompetent das Ehepaar bei der Betreuung des Babys war. Die Eltern sollten auch die Kleidung des Kindes zusammen wechseln und die Wissenschaftler beurteilten, wer die meiste Arbeit erledigte und welchen Anteil der Vater dabei hatte. Diese Interaktion zeichneten die Forscher u.a. auf Video auf.

Wechselwirkung nicht ausgeschlossenProfessor Schoppe-Sullivan und ihre Kollegen räumten ein, dass ihre Arbeit nicht nachweisen konnte, was die Folge war: Ob das ermutigende Verhalten tatsächlich einen Einfluss auf vermehrtes Engagement der Väter bei der Kinderbetreuung hatte oder umgekehrt eine verstärkte Beteiligung der Väter auch mehr positive Reaktionen der Mütter hervorrief. Vermutlich besteht eine Wechselwirkung, so die Forscher.