In den Wintermonaten treten Infektionen (Schmier- oder Tröpfcheninfektion) mit dem Haemophilus influenzae Typ b (Hib)-Bakterium etwas häufiger auf als in den Sommermonaten. "Eine Erkrankung kann insbesondere bei kleinen Kindern eine eitrige Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Kehldeckelentzündung (Epiglottitis), die Erstickungsanfälle verursacht, auslösen", erklärt Frau Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin in Starnberg sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Die Hib-Meningitis ist besonders gefürchtet, da sie zum Tode führen oder Dauerschäden mit geistiger und körperlicher Behinderung verursachen kann. Typische Krankheitszeichen sind Erbrechen, hohes Fieber, Bewusstseinstrübung und Krämpfe. Bei einer Epiglottitis bekommt das Kind innerhalb weniger Stunden hohes Fieber, Schluckbeschwerden und Atemnot.
Seit der Einführung der Impfung 1990 haben die Erkrankungen von jährlich 1.400-2.000 auf 53 Fälle (39 Fälle bei Kindern unter 10 Jahren) 2002 abgenommen. "Da eine Infektion bei Säuglingen und Kleinkindern besonders schwer verlaufen kann, sollten Eltern frühzeitig ans Impfen denken. Eine Hib-Impfung wird bei Kindern ab Beginn des 3. Lebensmonats im Abstand von 4 bis 6 Wochen durchgeführt - meist im Rahmen einer Kombinationsimpfung (zusammen mit Wundstarrkrampf, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung und Hepatitis B). Der Impfschutz muss, um vollständig wirksam zu bleiben, im zweiten Lebensjahr aufgefrischt werden. Ab sechs Jahren ist in der Regel keine Impfung mehr nötig", erklärt Frau Dr. Kilian-Kornell.