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Häufig zu schlechte Noten für Stotterer

Viele Lehrer wissen nicht, dass sie laut Gesetz einen Nachteilsausgleich im Mündlichen gewähren können, weil Stottern eine anerkannte körperlich bedingte Sprechbehinderung ist...

Stotternde Kinder und Jugendliche werden nach Ansicht von Experten in der Schule häufig benachteiligt. Zu Unrecht bekommen sie oft schlechte Noten für ihre mündlichen Leistungen, sagte die Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe, Ruth Heap in Würzburg. Viele Lehrer wissen nicht, dass sie laut Gesetz einen Nachteilsausgleich im Mündlichen gewähren können, weil Stottern eine anerkannte körperlich bedingte Sprechbehinderung ist.

Stottern ist eine motorische Störung. Rund 800.000 Menschen in Deutschland stottern. Etwa 80% der Mädchen und Buben im Alter zwischen zwei und sechs Jahren haben phasenweise Probleme mit flüssigem Sprechen. Da diese Phase nicht immer von allein vergeht, sollte zur Abklärung der Kinder- und Jugendarzt aufgesucht werden.

Hilfe durch Beratung und Therapie
Die Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe hält Broschüren und ein bundesweites Verzeichnis von Therapeuten bereit. Laut Frau Heap können eine frühzeitige Beratung und therapeutische Unterstützung den Leidensweg sehr verkürzen. Elterliche Schuldgefühle und Scham können dagegen das Stottern der Kinder noch verstärken. Stress erschwert das störungsfreie Sprechen.

Je früher die Sprechbehinderung behandelt wird, desto größer sind die Erfolgsaussichten. "Es ist auch wichtig, dass Eltern, Lehrer und die gesamte Umwelt lernen, mit Stotternden angemessen umzugehen", betont die Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe. Der Zuhörer sollte offen und geduldig bleiben und dem Betroffenen nicht das Wort aus dem Mund nehmen.