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Häufige Knochenbrüche bei Kindern untersuchen lassen

Häufige Knochenbrüche bei Kindern können u.a. auf Stoffwechselprobleme, Osteoporose oder eine Glasknochenkrankheit hinweisen...

Eltern sollten häufige Knochenbrüche bei ihren Kindern näher untersuchen lassen. „Auch wenn die Kinder sonst gesund sind, können zwei oder mehr Knochenbrüche auf Stoffwechselprobleme hinweisen. So kann der Körper vermehrt Kalzium ausscheiden und damit einen wichtigen Bestandteil für die Knochen verlieren. Eine Osteoporose tritt zwar nur sehr selten im Kindesalter auf, wenn sie jedoch vorliegt, verursacht sie häufig starke Schmerzen sowie viele Knochenbrüche. Bei der Glasknochenkrankheit kann der Körper das Bindegewebe der Knochen nicht richtig aufbauen, so dass sich diese leicht verbiegen und schnell brechen. Ein Besuch beim Kinder- und Jugendarzt kann Sicherheit verschaffen. Er hilft frühzeitig die Ernährung umzustellen und leitet, falls erforderlich, eine Therapie oder Überweisung zu einem orthopädischen Spezialisten ein. Ziel ist es, langfristige Schäden am Bewegungsapparat zu verhindern oder zumindest zu reduzieren“, so Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin der Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Thüringen.

Die Grundlagen für Osteoporose im Alter werden häufig schon in der Kindheit gelegt. Bis zu einem Alter von 20 bis 25 Jahren steigt die Knochenmasse an, dann nimmt sie spätestens ab einem Lebensalter von 35 Jahren ab. Je geringer die angesammelte Knochenmasse, desto höher ist das Osteoporoserisiko im Alter. Kinder sollten deshalb eine kalziumreiche Ernährung erhalten und sich viel an der frischen Luft bewegen, um die Knochen zu stärken. „Milch ist neben grünem Gemüse wie Brokkoli und Grünkohl ein besonders guter Kalziumlieferant. So deckt ein halber Liter Milch den halben Tagesbedarf eines Jugendlichen. Sowohl Vollmilch als auch Magermilch enthalten die gleiche Menge Kalzium, d.h. ca. 1.200 mg pro Liter. Günstig ist es, abends kalziumreiche Produkte zu sich zu nehmen, da die knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) nachts aktiv sind“, erklärt Dr. Niehaus. Ungünstig für die Kalziumaufnahme im Knochen wirken sich z.B. Cola-Getränke, Fleisch, Wurst, Schokolade und Kochsalz aus. Von einem bis vier Jahren sollten Kinder pro Tag 600 mg Kalzium aufnehmen, mit vier bis sieben Jahren 700 mg, von sieben bis zehn 900 mg, von zehn bis 13 Jahren 1.100 mg und ab 13 Jahren bis zur Volljährigkeit 1.200 mg.