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Häufige Strandurlaube in der Kindheit erhöhen Hautkrebsrisiko

Mit jedem Sonnenbrand im Kindesalter steigt das Risiko für eine Hautkrebserkrankung als Erwachsener. Auch die Bildung von Pigmentmalen durch intensive Sonnenbestrahlung trägt zu einem erhöhten Risiko bei. Laut einer amerikanischen Studie hat ein Strandurlaub bei Kindern mit intensiver Sonnenexposition nach einem oder zwei Jahren eine 5%ige Zunahme der Muttermale zur Folge ...

Ungewohnte extreme Sonnenexposition, wie sie bei Strandurlauben häufig ist, erhöht insbesondere für Kinder das Hautkrebsrisiko, da sie die Bildung von Muttermalen steigert, so das Ergebnis einer amerikanischen Studie. „Pigmentflecken gelten als Risikofaktor für die Entstehung von schwarzem Hautkrebs im Erwachsenenalter. Auch eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor kann bei intensiver UV-Strahlung, wie z.B. in südlichen Ländern am Meer, nicht vor der Bildung von Pigmentmalen schützen“, erläutert Prof. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Laut den Forschern um Professor Lori Crane von der Colorado School of Public Health steigt die Zahl der Muttermale bei Kindern nach jedem Strandurlaub.

Die Wissenschaftler untersuchten fast 700 Kinder des Jahrgangs 1998 aus Colorado. Sie befragten die Eltern der Kinder nach Strandurlauben und dokumentierten die Entwicklung der Male. Demnach hatte ein Meeresaufenthalt nach einem oder zwei Jahren eine 5%ige Zunahme der Muttermale unter 2 mm zur Folge. Jungen hatten sogar ein 19%ig höheres Risiko als Mädchen, dass sich Pigmentflecken bildeten – vermutlich, weil sie sich gewöhnlich mehr im Freien bewegen als Mädchen. Auch Kinder aus Familien mit höherem Einkommen waren stärker betroffen, da ihre Eltern sich öfter Ferien am Meer leisten konnten. Am Heimatort schien der tägliche Aufenthalt an der frischen Luft dagegen keinen Einfluss auf die Entwicklung von so genannten Nävi zu haben. „Bei der Sonnenexposition am Urlaubsort spielen der Breitengrad und eventuell die Jahreszeit eine Rolle. Je näher ein Land am Äquator liegt, desto höher steht die Sonne am Himmel. Reflektierende Oberflächen wie Sand und Wasser erhöhen die UV-Strahlung zudem um 20 bis 80%“, warnt Professor Nentwich.

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