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Häufiger Ehekrach gefährdet emotionale Entwicklung

Eine gute Beziehung zwischen Vater und Mutter stärkt die Sicherheit von Kindern, sich in der Welt umzuschauen, selbst Kontakt mit anderen Menschen aufzunehmen und mit ihnen Bindungen einzugehen. Zu diesem Ergebnis kamen zwei aktuelle amerikanische Studien, die Kinder drei Jahre lang beobachteten. Eltern sollten deshalb auch ihren Kindern zuliebe versuchen mit Partnerschaftskonflikten konstruktiv umzugehen…

Wenn sich Eltern häufig und heftig streiten, dann können darunter das Gefühlsleben und das künftige Verhalten ihrer Kinder leiden. Das bestätigen zwei neue US-Studien, die das Fachjournal „Child Development“ (Entwicklung des Kindes) veröffentlichte. „Nur wenige Paare wissen, wie eng die emotionale Sicherheit ihres Nachwuchses mit der Beziehung der Eltern verknüpft ist“, warnen die Forscher der Universität von Notre Dame in Rochester (US-Bundesstaat New York) und der Katholischen Universität in Washington D.C.

Diese emotionale Sicherheit sei „wie eine Brücke zwischen dem Kind und der Welt“, erläutert der federführende Autor und Professor der Psychologie, Mark Cummings, in dem Fachblatt. „Wenn die eheliche Beziehung in Ordnung ist, dient sie als sichere Plattform, als feste Brücke, die das Kind bei der Erkundung (der Welt) und Bildung eigener Beziehungen nutzen kann.“ Umgekehrt raubten Ehekonflikte dem Kind das Selbstvertrauen und den Mut, sich in der Welt umzuschauen und selbst gesunde Beziehungen zu formen.

Die erste der beiden Untersuchungen konzentrierte sich auf 226 Elternpaare und deren Kinder im Alter von neun bis 18 Jahren, die zweite auf 232 Ehepaare mit Nachwuchs im Kindergartenalter. Beide Studien wurden über einen Zeitraum von je drei Jahren erhoben. Sie zeigten deutlich, dass Kinder mit Unsicherheit und Mangel an Anpassungsfähigkeit auf destruktives Verhalten der Eltern zueinander reagieren. „Die Ergebnisse sind ein klares Warnzeichen an alle Eltern, sich in der konstruktiven Lösung ihrer Konflikte zu üben - in ihrem eigenen Interesse und dem ihrer Kinder.“