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Häufiges Wasserlassen und gesteigerter Durst sind Warnzeichen für Zuckererkrankung

Diabetes Typ 1 ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter. Frühzeitige Erkennung und Behandlung kann bei dieser Krankheit Spätschäden vermeiden helfen. Deshalb sollten Eltern mit ihrem Kind bei ersten Anzeichen, wie übermäßiger Harndrang, starker Durst, Müdigkeit, Wadenkrämpfe, Juckreiz, Gewichtsverlust, ihren Kinder- und Jugendarzt aufsuchen ...

Anzeichen einer Diabetes-Erkrankung vom Typ I können übermäßiger Harndrang, starker Durst, Müdigkeit, Wadenkrämpfe, Juckreiz, Gewichtsverlust und ein Nachlassen der Schulleistungen sein. „Treten zwei oder mehr von diesen Beschwerden gleichzeitig auf, sollten Eltern mit ihrem Kind umgehend einen Kinder- und Jugendarzt aufsuchen. Denn mit der frühzeitigen Erkennung und Behandlung der häufigsten Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter, dem Typ-1-Diabetes, können längerfristige Schäden oder sogar die lebensbedrohliche Ketoazidose verhindert werden“, warnt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Bei der gefürchteten Ketoazidose gerät der Stoffwechsel des Kindes durch Insulinmangel völlig durcheinander, es droht die Austrocknung. Das Kind atmet dann tief, erbricht sich und wird bewusstlos.

Beim Typ-1-Diabetes führen fehlgeleitete Abwehrreaktionen gegen den eigenen Körper zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Dadurch werden die insulinproduzierenden Zellen (Beta-Zellen) der Bauchspeicheldrüse unwiderruflich zerstört. Die Ursachen dafür und warum die Stoffwechselkrankheit in Europa dramatisch zunimmt, sind noch nicht vollständig geklärt. „Bekannt ist aber, dass für Kinder mit betroffenen Familienangehörigen das Risiko für Diabetes erhöht ist. Die nötigen Maßnahmen für die Abklärung sind Harnkontrolle auf Glukose/Keton und die Kontrolle des Blutzuckers mittels Fingerstich. Zu den weiterführenden Untersuchungen gehören die Bestimmung des so genannten HbA1c-Wertes und eventuell die Durchführung eines Glukose-Toleranz-Tests“, empfiehlt Dr. Fegeler.

Nach aktuellen Schätzungen leben in Deutschland 100.000 bis 150.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 14 Jahren mit einem Typ-1-Diabetes. Die Zahlen steigen. Jährlich bricht bei rund 2.000 Kindern in Deutschland erstmals Typ-1-Diabetes aus – Kinder unter fünf Jahren sind darunter zunehmend vertreten.