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Handgesten verbessern Lernerfolg bei Kindern

Gesten helfen Kindern, die Prinzipien von Rechenaufgaben zu erfassen. US-amerikanische Wissenschaftler überprüften den Effekt des Gestikulierens auf den Lernerfolg von Dritt- und Viertklässlern...

Kinder, die bei der Lösung von Mathematik-Aufgaben ihre Hände zum Erfassen einer Problemstellung benutzen, können das Gelernte bis zu dreimal besser behalten. Forscher der Universität Rochester untersuchten, wie sich bei 84 Schülern der dritten und vierten Klasse das Einsetzen von Gesten auf den Lernerfolg auswirkt. Thema war dabei das Lösen von zweiseitigen Algebra Gleichungen an der Tafel wie zum Beispiel „9+3+6=__+7“. Viele Kinder tendieren dazu, den Term „+7“ auf der rechten Seite zu ignorieren, weil sie davon ausgingen, dass nach einem Gleichheitszeichen gleich ein Ergebnis stehen muss. Schüler, die ihre Hände einsetzten, deuteten bei der Lösung der Aufgabe immer wieder auf die „+7“ und drückten damit aus, dass sie auf ein Stück Information gestoßen waren, das ihnen zu denken gab.

Die Wissenschaftler teilten die Schüler in drei Gruppen ein. Eine Gruppe durfte sich nur verbal zu den Aufgaben äußern, die zweite Gruppe nur mit Gesten und der dritten Gruppe waren beide Mittel der Kommunikation erlaubt. Nach drei Wochen wurden die Mathematik-Kenntnisse aller Schüler in einer Prüfung getestet. Es zeigte sich, dass von den Schülern, die sich nur sprachlich ausgetauscht hatten, nur ein Drittel das der Aufgabe zugrunde liegende Prinzip verstanden hatte. Sowohl bei den Kindern, die nur mit Gesten kommuniziert hatten, als auch bei denjenigen, die beide Formen der Verständigung genutzt hatten, lag dieser Anteil bei 90%.

„Ich denke, dass Gesten unser Lernen verbessern, weil wir es gewohnt sind, in der Welt zu handeln“, sagt Susan Wagner Cook, die Hauptautorin der Studie. „Viele unserer Erfahrungen sammeln wir, indem wir mit unserer Umwelt in Wechselwirkung treten. Das Verwenden von Gesten spricht dieses Bedürfnis an.“