Hausgeburten sind für Kinder mit Fehlbildungen mit einem doppelt so großen Sterberisiko und für Kinder ohne Fehlbildungen sogar mit einem dreifachen Sterberisiko im Vergleich zu Klinikentbindungen verbunden. Und das obwohl Mütter, die sich für Hausgeburten entscheiden, i.d.R. weniger Risikofaktoren aufweisen als Mütter, die lieber in der Klinik entbinden, wie z.B. starkes Übergewicht, erste Geburt, vorangegangener Kaiserschnitt oder Komplikationen bei früheren Geburten. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Forscher in der Fachzeitschrift American Journal of Obstetrics & Gynecology. Sie werteten 12 Studien zu Heim- und Klinikgeburten mit Daten von etwa 500.000 Neugeborenen aus sechs verschiedenen Ländern (USA, Kanada, Australien, Schweden, Niederlande und Schweiz) aus. Zwar hatten Mütter weniger Dammrisse, Blutungen und Infektionen, doch wiegt dies laut Ansicht der Autoren um Dr. Joseph Wax vom Maine Medical Center aus Portland, USA, das hohe Risiko – länderübergreifend - für Kinder nicht auf.
Nach angeborenen Fehlbildungen folgte in der Untersuchung Sauerstoffmangel als häufigste Todesursache bei den Hausgeburten. Ein weiterer Gefahrenpunkt bei Hausgeburten war anscheinend das Versagen von Wiederbelebungsversuchen aufgrund nicht ausreichender Ausbildung von Hebammen, die in vielen Ländern Hausgeburten betreuen, und/oder geringer technischer Ausrüstung, vermuten die Autoren.
Quellen: The Lancet, American Journal of Obstetrics & Gynecology, pädiatrie hautnah