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Herzgesundheit: Schon kleine Veränderungen in der Kindheit wirken sich längerfristig positiv aus

Herz-Kreislauf-Krankheiten entwicklen sich im Verlauf des Lebens und Vorsorge sollte schon im Kindesalter beginnen. Nur ein paar geringe Lebensstilveränderungen haben längerfristig unter Umständen einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems ...

„Kleine Veränderungen in der täglichen Routine sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bekämpfung von Herzkrankheiten im Erwachsenenalter. Denn mit der zunehmenden Anzahl von übergewichtigen Kindern steigt auch der Anteil der Kinder, die unter hohem Blutdruck und hohen Blutfettwerten leiden – welche mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten einhergehen“, warnt Dr. Hermann Josef Kahl, Kinderkardiologe sowie Ausschusssprecher Prävention und Frühtherapie des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Beispielsweise kann der Wechsel von Butter zu Margarine bis zu 40 Kalorien pro Mahlzeit einsparen und helfen, die Blutfettwerte zu senken (etwa 9%), da gesättigte Fettsäuren den Cholesterolspiegel erhöhen. Statt fettreichen sollten fettarme Milchprodukte sowie statt Weißbrot und hellen Nudeln Vollkornprodukte in den Speiseplan. Etwas Obst nach jeder Mahlzeit trägt dazu bei, die Ernährung zu optimieren. „Auch in Bezug auf die Bewegung lohnen sich schon minimale Anstrengungen. Wenn Kinder zunächst keine 60 Minuten Sport am Stück durchhalten, so genügen vier kleine Einheiten von 15 Minuten am Tag, um das Pensum zu erfüllen“, empfiehlt Dr. Kahl. Täglich eine Stunde Schulsport könnte ebenso zu besserer körperlicher Fitness beitragen.

Laut einer aktuellen Untersuchung der Center for Disease Control and Prevention (CDC) zeigen bereits 20% der amerikanischen Jugendlichen – 43% unter den fettleibigen Heranwachsenden - erhöhte Blutfettwerte und jeder fünfte Teenager weist mindestens einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Erwachsenenalter auf. Eine deutsche Beobachtungsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ergab, dass 26% der übergewichtigen Kinder zwischen acht und 16 Jahren unter Bluthochdruck und 37% unter erhöhten Blutfettwerten leiden. Nach einer Leipziger Studie ist der mittlere systolische Blutdruck bei stark übergewichtigen Kindern durchschnittlich um acht mmHg höher als bei normalgewichtigen Kindern. Adipöse Kinder zeigen demnach häufig Vorstufen eines Diabetes mellitus und der Zustand ihrer Gefäße ist wesentlich schlechter als der ihrer normalgewichtigen Altersgenossen.