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Herzrhythmusstörungen früh erkennen

Unerklärliche Verhaltensänderungen bei Kleinkindern können ein Hinweis auf eine Funktionsstörung des Herzens sein. Diese geht oft mit Müdigkeit und Trinkunlust einher und kann bei zu später Erkennung lebensbedrohlich werden. Die deutsche Herzstiftung klärt Eltern auf, wie man eine Herzrhythmusstörung im Frühstadium erkennen kann...

Viele Eltern beschäftigt die Frage, wie sie Herzrhythmusstörungen bei ihrem Kind rechtzeitig erkennen können. Die Deutsche Herzstiftung in Frankfurt gibt zusammen mit dem Kinderkardiologen Prof. Herbert Ulmer vom Heidelberger Universitätsklinikumin in ihrer Zeitschrift "Herzblatt" Hinweise zur Früherkennung. Unter Umständen können unerklärliche Verhaltensänderungen bei Babys und Kleinkindern auf diesen Herzfehler deuten. Kleine Kinder mit Herzrhythmusstörungen sind oft unruhig, beginnen zu zittern und schreien völlig unmotiviert. "Sie seien nicht zu beruhigen, hätten aber weder Hunger noch Schmerzen. Später würden sie müde und teilnahmslos", beschreibt Prof. Ulmer die Anzeichen.

Schwitzen im Gesicht sei ein weiteres Symptom der Krankheit, heißt es. Bei einer sich ausbildenden Herzschwäche werden Säuglinge Prof. Ulmer zufolge außerdem oft kurzatmig. Auch ein trockener Husten sei oft typisch. Ursache des Hustens sei ein Blutstau in der Lunge, der zu Atemnot führen könne. Das Gesicht verfärbt sich dabei blau.

Vorsicht bei Herzrasen
Bei Schulkindern und Jugendlichen können sich Herzrhythmusstörungen häufig mit Herzstechen, "Herzstolpern" und Herzschlagpausen in Folge von Unregelmäßigkeiten des Herzschlags bemerkbar machen. Auch Herzrasen aus der Ruhe heraus und das Gefühl "den Herzschlag bis zum Hals zu spüren" treten auf. Die Symptome sind oft plötzlich wieder beendet, man spricht hier vom so genannten "Lichtschaltereffekt". Besonders kritisch ist es, wenn diese Anzeichen mit akuter Schwäche, Übelkeit und Schwindel gekoppelt sind.

Sollten Eltern diese Symptome bei ihrem Kind beobachten, ist ein Besuch beim Kinder- und Jugendarzt dringend erforderlich. Eventuell verschreibt dieser zur Überwachung ein Stethoskop, eine Art "Abhörgerät", für den heimischen Gebrauch. Eine Störung des normalen Herzrythmus sei bei älteren Kindern so auch für medizinische Laien leicht zu erkennen. Das gefürchtete Herzrasen (Tachykardien) höre sich über das Stethoskop nämlich an, "als ob eine Handvoll Erbsen von der Hand auf die Tischplatte riesele", erklärte Prof. Ulmer.