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Hilfe bei den Hausaufgaben kann das Durchhaltevermögen und den Schulerfolg beeinflussen

 

 

Unterschiedliche Arten von Hausaufgabenhilfe haben unterschiedliche Auswirkungen darauf, wie das Kind von der 2. bis zur 4. Klasse Grundschule abschneidet. Darauf macht eine aktuelle finnische Studie der Universität Jyväskylä aufmerksam.

Jedes Elternteil, das seinem Kind bei dem Hausaufgaben unterstützt, will ihm helfen. Doch führten nicht alle Arten von Hausaufgabenhilfe zu gleich positiven Ergebnissen, warnen finnische Forscher.

Wissenschaftler in der „Longitudinal First Steps Study“ fanden heraus, dass je mehr Anregung eine Mutter ihrem Kind zum selbständigen Arbeiten gab, desto besser das Kind lernte, sich mit Durchhaltevermögen auf seine Hausaufgaben zu konzentrieren und diese regelmäßig zu erledigen. Mit anderen Worten, diejenigen Kinder, die von ihren Müttern immer mehr ermutigt wurden, selbständig zu arbeiten, zeigten später mehr Ausdauer bei der Bewältigung ihrer Hausaufgaben.

Wenn jedoch die Mutter dem Kind konkret bei den Hausaufgaben geholfen hatte, erwiesen sich Kinder später in Bezug auf die Hausaufgaben weniger belastungsfähig. Dies wiederum führte dazu, dass Mütter mehr und mehr Hilfe anboten. Diese Assoziationen zwischen verschiedenen Arten von mütterlicher Hausaufgabenhilfe und dem Verhalten des Kindes blieben unabhängig vom Können des Kindes bestehen.

"Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass, wenn die Mutter ihrem Kind die Möglichkeit gibt, seine Hausaufgaben selbständig zu machen, die Mutter auch eine Botschaft aussendet, dass sie an die Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes glaubt. Dies wiederum gibt dem Kind Selbstvertrauen", erklärt Professorin Jaana Viljaranta von der Universität Ostfinnland.

Ebenso kann eine konkrete Hausaufgabenhilfe - insbesondere wenn sie nicht vom Kind gewünscht wird – vermitteln, dass die Mutter Zweifel daran hat, dass das Kind die Aufgaben schaffen kann.

Unterstützung bei den Hausaufgaben sollte sich an den Bedürfnissen des Kindes orientieren

Bestimmte Formen der Hilfe können die schulische Leistung fördern. So lernt das Kind hartnäckig bei einer Aufgabe bis zur Fertigstellung zu bleiben, wenn die Mutter das Kind selbstständig arbeiten lässt. Dies führt wiederum zu einer besseren Entwicklung seiner Fähigkeiten. Wenn eine Mutter jedoch viel konkrete Hilfe einbringt, wird das Kind weniger Durchhaltevermögen entwickeln, wodurch seine Fähigkeiten weniger gefördert werden.

"Es ist wichtig, dass Eltern die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigen, wenn sie Hausaufgabenhilfe anbieten. Natürlich sollten Eltern konkrete Hilfe geben, wenn ihr Kind sie eindeutig braucht. Konkrete Hilfe sollte jedoch nicht in jeder Situation automatisch verfügbar sein, sondern nur wenn sie nötig ist", rät Viljaranta.

Die „Longitudinal First Steps Study“ ist eine umfangreiche Längsschnittstudie, die von der Universität Jyväskylä, der Universität Ostfinnland und der Universität Turku durchgeführt wurde. Die Studie verfolgt bei etwa 2.000 Kindern ab dem Kindergartenalter, wie sich das Lernen und die Motivation bei ihnen entwickelt. Kinder, die derzeit an der Studie teilnehmen, besuchen die Sekundarstufe (Mittelstufe: Klassen 5 bis 10).

Quelle: <link https: www.sciencedaily.com releases _blank external-link-new-window external link in new>Science Daily, <link https: www.kinderaerzte-im-netz.de http: http www.uef.fi en _blank external-link-new-window>University of Eastern Finland, <link https: www.kinderaerzte-im-netz.de http: https www.sciencedirect.com science article pii _blank external-link-new-window>Learning and Instruction