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Hilfe für kleine Kinder mit Schwierigkeiten beim Schlafen, Füttern und bei exzessivem Schreien

Jede 10. Familie hat Probleme mit ihrem Säugling oder Kleinkind, weil es exzessiv schreit, Schlaf- oder Fütterprobleme zeigt. Manchmal können sogar mehrere Probleme gemeinsam auftreten. Dies kann für alle sehr belastend sein.

„Schwierigkeiten beim Schlafen, Füttern und exzessives Schreien bezeichnen Experten und Expertinnen als Regulationsstörung. Eltern sollten frühzeitig mit ihrem Kinder- und Jugendarzt darüber sprechen, bevor ihre Kräfte erschöpft sind. Er kann auf Unterstützungsangebote hinweisen“, empfiehlt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Von der Geburt bis zum Alter von drei Jahren erlernt das Kind u.a. seine Fähigkeit, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen, zu schlafen, zu essen und sich auch selbst zu beruhigen. Eine Störung beim Erwerb dieser neuen Fähigkeiten kann die weitere Entwicklung beeinträchtigen. Ein Schlaf-, Schrei- oder Füttertagebuch kann klären, ob tatsächlich eine Störung vorliegt und bei der Ursachenermittlung helfen. Organische Ursachen müssen ausgeschlossen werden.

Kinder, die zu früh auf die Welt kamen, unter chronischen Erkrankungen leiden und bestimmte Temperamenteigenschaften aufweisen, sind eher gefährdet, eine Regulationsstörung zu entwickeln. Auch Paarkonflikte, eine depressive Mutter und andere Belastungen innerhalb der Familie können Regulationsstörungen begünstigen.

„Es gibt auch Babyambulanzen, niedergelassene Psychotherapeut*innen, die im Bereich der Säuglings-/Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SJKEPT) ausgebildet sind, oder Jugendämter, die betroffenen Familien entsprechend ihren Bedürfnissen unter die Arme greifen“, so Dr. Fegeler. Fachkräfte von dort vermitteln Eltern z.B. Wissen rund um den Babyschlaf, Beruhigungsstrategien und geben mehr Sicherheit beim Deuten der Signale ihres Babys. „Das Angebot Frühe Hilfen steht beispielsweise ab der Schwangerschaft und für Familien mit Kindern bis zu drei Jahren zur Verfügung“, ergänzt Dr. Fegeler. Familien können die kostenlosen Angebote von Frühen Hilfen in ihrer Nähe unter dem Link <link https: www.elternsein.info fruehe-hilfen suche-fruehe-hilfen _blank external-link-new-window external link in new>elternsein.info suchen.

Besonders häufig: Schlafprobleme

Die Ambulanz Familientherapie des Universitätsklinikums in Heidelberg betreut u.a. Eltern und Kindern mit Regulationsstörungen. Dort suchen jährlich etwa 71% der Eltern aufgrund von Schlafproblemen ihres Kindes Hilfe und 43% wegen exzessiven Schreiens ihres Kindes. In einer deutschlandweiten Telefonbefragung berichteten 12,9% der Eltern von Kindern im ersten Lebensjahr, 5,5% im zweiten und 2,5% im dritten Lebensjahr von Schlafproblemen ihres Nachwuchses. Essprobleme überwogen demnach im zweiten Lebensjahr. 1,4% der Eltern gaben an, dass ihr Kind im ersten Lebensjahr Fütter/Essprobleme zeigte, für 3,6% der Eltern traf dies im zweiten Lebensjahr ihres Kindes zu und für 3,4% der Eltern im dritten Lebensjahr ihres Kindes.

Mit einem halben Jahr werden die Schlafperioden des Babys länger

Der Schlaf des Babys durchläuft in den ersten Lebensmonaten viele Veränderungen. Erst ab dem 6. Lebensmonat werden die Schlafperioden länger und konzentrieren sich mehr auf die Nacht. Am Ende des ersten Lebensjahres verringert sich die gesamte Schlafenszeit von 16 bis 18 Stunden auf 14 bis 15 Stunden, das Baby schläft überwiegend in der Nacht und benötigt noch etwa eine oder zwei kürzere Nickerchen am Tag.

Quellen: <link https: doi.org s00278-022-00594-x _blank external-link-new-window external link in new>Psychotherapeut, <link https: doi.org s00278-022-00594-x _blank external-link-new-window external link in new>Nationales Zentrum für Frühe Hilfen, <link https: doi.org s00112-017-0265-5 _blank external-link-new-window external link in new>Monatsschr Kinderheilkd
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