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Hinterlässt extremer seelischer Stress „Narben“ im Gehirn?

Bei Kindern, die aufgrund von extremen seelischen Belastungen an einer so genannten posttraumatischen Belastungsstörung litten, entdeckten amerikanische Froscher, dass bestimmte Gehirnstrukturen anscheinend „geschrumpft“ waren…

Amerikanische Forscher untersuchten 15 Kinder im Alter zwischen sieben und 13 Jahren, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung litten - eine Folgeerscheinung von extrem belastenden Erlebnissen. Diese Kinder hatten sexuelle Misshandlungen, Gewalt oder längere Isolation ertragen müssen. Sie wiesen im Vergleich zu „gesunden“ Kindern höhere Cortisol-Werte in ihrem Blut auf - ein Stresshormon, das in Tierversuchen Zellen des Hippocampus zerstörte (einem Teil des Gehirns, der u.a. für das Lernen, die Erinnerung und das Gedächtnis zuständig ist). Die Wissenschaftler stellten die Hypothese auf, dass ein aufgrund eines traumatischen Erlebnisses „reduzierter“ Hippocampus Kinder zukünftig auch ängstlicher und anfälliger für Belastungsstörungen machen könne. Ungeklärt ist bisher die Frage, ob ein verkleinerter Hippocampus das Risiko für eine posttraumatische Belastungsstörung erhöht oder ob ein verkleinerter Hippocampus die Folge einer Belastungsstörung ist. Laut den amerikanischen Wissenschaftlern deutet eine Studie an Kriegsveteranen darauf hin, dass ein kleinerer Hippocampus Menschen „anfälliger“ für Belastungsstörungen macht.

Etwa einer von 10 Menschen erleidet einmal in seinem Leben eine Belastungsstörung. Kinder, die von einer posttraumatischen Belastungsstörung in ihrer Kindheit betroffen waren, haben als Erwachsene ein erhöhtes Risiko an einer Depression oder Angststörung zu erkranken.