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Hirnhautentzündung - Frühzeichen erkennen

Immer wieder liest man in der Presse von Todesfällen auf Grund einer Gehirnhautentzündung. Viren oder Bakterien verursachen diese lebensgefährliche Krankheit. Einige erste Anzeichen können auf eine Meningitis hinweisen...

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 5.000 bis 10.000 Menschen an Hirnhautentzündung (Meningitis). Die Krankheit kann durch Viren (z.B. FSME) oder Bakterien ausgelöst werden. Bakterielle Infektionen, z. B. durch Meningokokken, Pneumokokken oder Haemophilus influenzae b (Typ b = Hib), sind oft schlimmer als viral bedingte Hirnhautentzündungen. Bakterien können vor allem über Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen werden. Nachdem eine Impfung gegen Haemophilus influenzae b in Deutschland bei Säuglingen Standard ist, sind Meningokokken, die häufigsten und gefährlichsten Erreger bakterieller Hirnhautentzündungen.

Impfen schützt nicht vor allen Meningokokken-Typen
Diese Form der Hirnhautentzündung fordert jedes Jahr auch in Deutschland etwa 50 Todesopfer. Eine Impfung gegen Meningokokken, ist derzeit nur für bestimmte Untergruppen (A, C, W135 und Y) möglich, die vor allem in tropischen Gebieten auftreten. Sie ist hauptsächlich für Reisende sinnvoll. Gegen die Untergruppe B, die häufig in Europa vorkommt, gibt es allerdings keine Schutzimpfung. Hier hilft nur eine rechtzeitige Antibiotika-Gabe.

Eine Impfung gegen Pneumokokken empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) nur für Kinder ab dem zweiten Lebensmonat und Jugendliche mit Grunderkrankungen oder mit einem erhöhtem Gesundheitsrisiko. In bestimmten Gebieten ist auch eine Impfung gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) ratsam. Informieren Sie sich bei Ihrem Kinder- und Jugendarzt.

Bei ersten Krankheitszeichen sofort zum Arzt
Anzeichen für eine Meningitis sind hohes Fieber und schmerzhafte Genickstarre. Zusätzlich können Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Lichtscheu, Schwindel und Erbrechen auftreten. Bei Säuglingen ist eine Erkrankung oft schwer zu erkennen, da andere allgemeinere Beschwerden wie Bauchschmerzen Berührungsempfindlichkeit, Krampfanfälle oder Nahrungsverweigerung im Vordergrund stehen können. Besteht ein Verdacht auf Meningitis sollten Sie sofort zu einem Kinder- und Jugendarzt oder einen Notarzt rufen. Eine Meningitis kann bleibende Bewegungsstörungen, Hörschäden (bis hin zur Taubheit), Gehirnschäden oder sogar den Tod zur Folge haben.