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Hirntumor: Intensive Strahlentherapie erhöht Chancen

Laut amerikanischen Forschern können die Überlebenschancen von Kindern, die an einem häufigen und schnell wachsenden Typ von Hirntumor erkranken, dem so genannten Medulloblastom, mt einer intensiven Strahlentherapie deutlich verbessert werden…

Mit einer intensiven Strahlentherapie haben US-Ärzte nach eigenen Angaben die Überlebenschancen von Kindern mit dem häufigsten Typ von Hirntumor verbessert. Die Mediziner um Dr. Amar Gajjar vom St.-Jude-Kinderkrankenhaus in Memphis (US-Staat Tennessee) erhöhten die Strahlendosis je nach Größe und Metastasenbildung des so genannten Medulloblastoms und verkürzten dafür die anschließende Chemotherapie. 85% der 119 so behandelten Kinder hätten mindestens fünf Jahre überlebt. Mit der Standardtherapie überleben etwa 60 bis 70% der Patienten so lange.

Auch bei Resttumoren große Erfolge
Besonders stark profitierten der Studie zufolge Hochrisikopatienten mit Tumoren, die auch nach der chirurgischen Entfernung noch besonders groß waren, oder die bereits gestreut hatten: In dieser Gruppe verdoppelte sich nach Angaben der US-Ärzte die Fünfjahresüberlebensrate von 30 bis 40% auf 70%. Dabei senke die Verkürzung der Chemotherapie auch die unangenehmen Nebenwirkungen dieser Behandlung. Es gebe allerdings noch keine klaren Regeln, nach denen Strahlen- und Chemotherapie an die Tumorgröße angepasst werden sollten, betonen die Autoren.

Das Medulloblastom ist mit einem Anteil von etwa 20% der häufigste bösartige Hirntumor im Kindesalter. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen, die meisten Fälle treten im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren auf. Zur Behandlung wird der schnell wachsende Tumor in einer Operation möglichst weitgehend entfernt, anschließend folgt eine Bestrahlung, die oft durch eine Chemotherapie unterstützt wird.