Höhen über 2.500 Metern sind für kleine Kinder tabu, denn im Hochgebirge besteht für Kinder und Kleinkinder im Vergleich zu Erwachsenen ein etwas höheres Risiko für eine Höhenkrankheit. „Durch Bergbahnen können Eltern mit ihren Kindern zwar hochgelegene Aussichtspunkte leicht erreichen oder weniger anstrengende Höhenwanderungen unternehmen, doch anspruchsvolle Touren und Trekking in höheren Lagen sollten Eltern erst mit Jugendlichen ab etwa 14 Jahren wagen“, warnt Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Sauerstoffmangel im Blut ist die Ursache für eine Höhenkrankheit. Sie ist vor allem bei kleinen Kindern schwer zu erkennen, da sie weniger gut in der Lage sind, ihre Beschwerden in Worte zu fassen und die Symptome wie Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Schlaflosigkeit auch Anzeichen für viele andere Erkrankungen sein können.
Wenn Eltern mit ihren Kindern bergwandern, sollten sie immer bedenken, dass diese zwar schnell und gelenkig sind, aber eine geringe Ausdauer haben – auch wenn sie „trainiert“ sind. Kinder brauchen deshalb regelmäßig Pausen. Auch ausreichende Flüssigkeitszufuhr und reichlich Zwischenmahlzeiten sind wichtig, um die Energiereserven wieder aufzutanken. Eltern sollten sich nach dem Tempo ihrer Kinder richten. Bergauf gehen Erwachsene am besten hinter den Kindern und bergab vor den Kindern, um sie beim Stolpern evtl. auffangen zu können. „Da sich der kindliche Körper noch nicht so gut an Klimaveränderungen anpassen kann, ist ein Kälte-, Wind- und Sonnenschutz - u.a. auch für den Kopf – für kleine Abenteurer besonders wichtig. Wenn Kinder gerne selbst einen Rucksack tragen, sollte das Gewicht bei Vier- bis Sechsjährigen höchstens 1 kg betragen, bei Sechs- bis Neunjährigen maximal 3 kg und bei Zehn- bis Vierzehnjährigen etwa 5 kg“, empfiehlt Dr. Kilian-Kornell.