Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

HPV-Impfung: Kein erhöhtes Risiko für ungeschützten Geschlechtsverkehr

Amerikanischen Forschern zufolge gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Verwendung des Impfstoffs und ungeschütztem Geschlechtsverkehr.

Der HPV-Impfstoff schützt Frauen vor einer Infektion mit Papillomviren, die für mehr als 70% aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind.
Einige Kritiker gaben zu bedenken, dass die HPV-Impfung möglicherweise riskantes Sexualverhalten bei jungen Mädchen fördern könne. Doch eine aktuelle Studie zeigt, dass Jugendliche, die gegen HPV geimpft wurden, nicht häufiger Sexualverkehr haben oder sich mit sexuell übertragbaren Infektionen (Sexually Transmitted Infections: STI) infizieren als ungeimpfte.

Forscher an der Harvard Medical School und der Universität von Südkalifornien analysierten die Raten von sexuell übertragbaren Krankheiten in zwei Gruppen von Studienteilnehmern - 21.000 Mädchen, die geimpft wurden, und 186.000, die es nicht waren. In jeder Altersgruppe (Alter zwischen 12 und 18 Jahren) stieg die Rate der sexuell übertragbaren Krankheiten mit zunehmendem Alter gleichermaßen. "Wenn die HPV-Impfung bei Mädchen zu riskanterem Sexualverhalten führen würde, würden wir erwarten, dass die Infektionsraten mit STI in den Quartalen nach der Impfung stark ansteigen", erklärte Dr. Seth Seabury, ein Koautor der Studie. "Wir fanden keinen solchen Anstieg, was uns zu dem Schluss kommen ließ, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Anwendung des Impfstoffs und ungeschütztem Geschlechtsverkehr gibt."

Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts in Berlin empfiehlt die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) für alle Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren. Im Alter von 9 bis 13 bzw. 14 Jahren (je nach Impfstoff) sind im Abstand von 6 Monaten zwei Impfungen erforderlich. Bei Nachholimpfungen oder wenn der Impfabstand zwischen den zwei Impfungen geringer als ein halbes Jahr war oder die Impfserie nach einem Alter von 13 bzw. 14 Jahren erfolgt ist, wird eine dritte Impfung zur Komplettierung der Grundimmunisierung empfohlen. Spätestens bis zum 18. Lebensjahr sollten versäumte Impfungen gegen HPV nachgeholt werden. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der Impfung.

Die Studie über HPV-Impfstoffe und STI-Raten wurde in dem Fachblatt „JAMA Internal Medicine“ veröffentlich.

Quelle: <link http: www.upi.com health_news study-hpv-vaccine-doesnt-promote-riskier-sexual-behavior _blank external-link-new-window external link in new>UPI, <link http: www.kinderaerzte-im-netz.de http archinte.jamanetwork.com _blank external-link-new-window>JAMA Internal Medicine<link http: www.kinderaerzte-im-netz.de http archinte.jamanetwork.com _blank external-link-new-window>