In Deutschland werden der Orthopädenvereinigung zufolge jährlich 180 000 künstliche Hüftgelenke eingesetzt - überwiegend bei Erwachsenen. Etwa 50 000 davon sind die Folge von nicht rechtzeitig erkannten Hüftgelenkserkrankungen im Kindesalter.
In der Vergangenheit seien die Kinder mit verändertem Hüftgelenk erst bei Laufbeginn durch Hinken oder im späteren Lebensalter durch Schmerzen aufgefallen. Durch das 1996 in Deutschland eingeführte Ultraschall-Screening Programm erhalten die Neugeborenen spätestens in der vierten bis sechsten Lebenswoche eine Ultraschalluntersuchung der Hüfte und falls nötig eine Therapie. Damit hat sich nach Angaben von Prof. Niethard, Direktor der Orthopädischen Klinik der Hochschule Aachen, die Zahl der besonders schwerwiegenden und stationär zu behandelnden Hüftdysplasien im Alter zwischen zehn Lebenswochen und fünf Jahren um rund 60% in den vergangenen vier Jahren verringert.
Im Vergleich zur strahlenbelastenden Röntgen-untersuchung sei jetzt auch mit der schonenderen Ultraschalldiagnose eine frühe Beurteilung der knöchernen, knorpeligen und bindegewebigen Strukturen des Hüftgelenks möglich. Damit würden auch die Fehlbildungen erkannt, die anfänglich bei der klinischen Untersuchung nicht aufgefallen seien und erst mit zunehmendem Alter Probleme bereitet hätten, betonte Niethard.
Ausführliche Infos zu Hüftgelenksdysplasien in der Rubrik "Krankheiten A-Z/Hüftgelenksdysplasie und Hüftgelenksluxation ".