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Hüftschmerzen im Wachstumsalter untersuchen lassen

Wenn Kinder vor allem nach Belastungen zu hinken beginnen, über Oberschenkel- oder Hüftschmerzen klagen, können dies Anzeichen für Morbus Perthes sein. Durch eine krankhafte Mangeldurchblutung des Hüftkopfes könnern Veränderungen in der betroffenen Hüfte und längerfristig auch Arthrose entstehen....

Hat ein Kind länger anhaltende Hüftschmerzen, sollten Eltern mit ihm zum Kinder- und Jugendarzt bzw. zu einem auf Kinder spezialisierten Orthopäden. Denn die Beschwerden können auf Morbus Perthes hinweisen, einer krankhaften Mangeldurchblutung des Hüftkopfes, die zu Veränderungen in der betroffenen Hüfte, zu einer Beinverkürzung und längerfristig auch zu Arthrose führen kann. „Wenn Kinder vor allem nach Belastungen zu hinken beginnen, über Oberschenkel- oder auch Knieschmerzen klagen, können dies Anzeichen für Morbus Perthes sein“, erklärt Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Der Kinder- und Jugendarzt überprüft zunächst, ob die Hüftbeweglichkeit eingeschränkt ist. Zur weiteren Diagnose können Ultraschalluntersuchungen, Röntgenaufnahmen oder eine Magnet-Resonanz-Tomografie nötig sein.

Die Ursachen dieser Erkrankung sind bis heute nicht geklärt. Insbesondere bei Jungen (viermal häufiger als bei Mädchen) im Alter von fünf bis acht Jahren treten die ersten Symptome auf; betroffen können aber auch Kleinkinder oder Teenager sein. Wurde die Diagnose Morbus Perthes gestellt, muss das Kind in der Regel Krankengymnastik machen, um die Beweglichkeit der Hüfte zu verbessern und die Beinmuskulatur zu stärken, Bei starken Schmerzen und geringer Beweglichkeit können zeitweise auch „Krücken“ das Hüftgelenk entlasten. Unter Umständen ist auch eine Operation erforderlich. „Wichtigstes Ziel der Behandlung ist, eine Deformierung der Hüfte zu verhindern. Dazu sind verschiedene Therapien möglich. Die Erkrankung erfordert viel Geduld, denn mit oder ohne Operation sind regelmäßige Kontrollen erforderlich, um eine Ausheilung zu gewährleisten. Bei der Koordination aller für die Diagnose und Therapie erforderlichen Schritte kann der Kinder- und Jugendarzt Eltern entlasten“, rät Dr. Kilian-Kornell. Auch wenn sportliche Spitzenbelastungen zunächst nicht erlaubt sind, können und sollen Kinder nach ihrer erfolgreichen Genesung wieder Sport treiben. Vor allem Radfahren und Schwimmen sind ‚hüftgelenksfreundliche’ Sportarten.