Hunde können autistischen Kindern möglicherweise dabei helfen, ihre Kontaktschwierigkeiten mit ihren Mitmenschen leichter zu überwinden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Leipzig. Autistischen Kindern fällt es schwer, soziale Kontakte zu knüpfen, da sie sehr wenig den Umgang mit andern Menschen suchen. Man ging bislang sogar davon aus, dass Betroffene den Kontakt mit unbelebten Objekten, dem mit ihren Mitmenschen vorziehen.
Vier Beine bevorzugt
Für die aktuelle Studie wurden 14 autistische Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren untersucht. Dabei wurde getestet, ob sie sich eher einem Menschen, einem Hund oder unbelebten Objekten zuwenden – die Kinder hatten die Wahl. Überraschenderweise suchten die Kinder am häufigsten und längsten den Kontakt zum Hund.
Dr. Anke Prothmann, Leiterin Tiergestützte Therapie an der Leipziger Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, kommt nach der Untersuchung zu dem Schluss, dass autistische Kinder eindeutig soziale Interaktionen mit Hunden der Selbstbeschäftigung vorziehen. Die Wissenschaftlerin von der Universität Leipzig vermutet gleichwohl, dass autistische Kinder keinesfalls einen angeborenen Mangel an sozialem Interesse haben. Der Einsatz einer so genannten tiergestützten Therapie könnte unter Umständen dazu beitragen, soziales Miteinander bei autistischen Menschen längerfristig einzuüben und dadurch zu erleichtern - was möglicherweise eine wichtige Vorraussetzung für die nachhaltige Interaktion mit Menschen ist.