„Für Kinder gibt es spezielle Hustenmittel, da Hustensaft bei ihnen anders dosiert werden muss. Ihr Stoffwechsel ist nicht mit dem von Erwachsenen vergleichbar und sie reagieren oft unerwartet. In den USA gab es Berichte über Bewusstseinstrübung, Herzrasen, Krämpfe und sogar lebensbedrohliche Zustände und Todesfälle – häufig aufgrund von Überdosierung. Dort gilt mittlerweile die Empfehlung, Kindern unter zwei Jahren keine frei verkäuflichen Erkältungs- und Hustenmittel zu verabreichen“, erklärt Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt aus Zwickau. Hustenblocker, so genannte Antitussiva, dämpfen z.B. das Hustenzentrum und damit den Hustenreflex. Bei Husten mit Auswurf bzw. Schleimbildung kann dadurch ein gefährlicher Sekretstau entstehen. Je nach Husten sind unterschiedliche Behandlungen nötig. Der Kinder- und Jugendarzt sollte frühzeitig abklären, ob es sich bei dem Husten um eine Erkältungskrankheit, Keuchhusten, Pseudokrupp oder die Anfänge einer asthmatischen Erkrankung handelt. Bei Kleinkindern unter fünf Jahren oder wenn die Kinder eine geschwächte Abwehr haben, kann sich aus einer Erkältung auch leicht eine Lungenentzündung bilden.
„Eltern sollten die Dosierungsangaben auf der Packung bzw. dem Rezept genau befolgen und auch mitgelieferte Messlöffel oder- becher verwenden. Bei Kleinkindern im Haushalt ist es auch wichtig, die Arzneien so aufzubewahren, dass sie für diese nicht erreichbar sind“, rät Professor Nentwich. Bei Erkältung geht ein trockener Reizhusten in der Regel nach ein paar Tagen in einen produktiven Husten über, d. h., der Husten lockert sich und das Kind kann Schleim abhusten.
Zwischen 2004 und 2005 musste in den USA schätzungsweise mehr als 1.500 Kleinkinder unter zwei Jahren nach Anwendung von Erkältungsmitteln in Notfallstationen behandelt werden, es gab drei Todesfälle.