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Immer weniger Kinder sterben durch "Plötzlichen Kindstod"

Die Zahl der Säuglinge, die im ersten Lebensjahr durch den so genannten "Plötzlichen Kindstod" - SIDS (Sudden Infant Death Syndrome) - ums Leben kommen, hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Während vor 10 Jahren noch etwa 800 Kinder jährlich an SIDS verstarben, hatte sich die Zahl - nach Angaben des Statistischen Bundesamtes - bis zum Jahr 2002 halbiert...

"Alle Eltern werden von uns seit Jahren gezielt darauf hingewiesen, wie Säuglinge richtig gebettet werden sollten. Wir empfehlen den Eltern, das Kind in Rückenlage schlafen zu lassen und nicht zu warm zu bedecken, um eine Überhitzung zu vermeiden, am besten im Schlafsack damit das Kind nicht unter die Bettdecke gelangen kann. Auch Stillen hat einen protektiven Effekt. Es ist schön zu sehen, dass diese und andere Maßnahmen offensichtlich den gewünschten Erfolg bringen", beobachtet Dr. Ursel Lindlbauer-Eisenach vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) aus München. Neben Rauchen und dem Konsum Alkohol während der Schwangerschaft, die als Risikofaktoren für SIDS bekannt sind, werden in Deutschland vereinzelt auch vorangegangene Impfungen mit dem "Plötzlichen Kindstod" in Verbindung gebracht. Eine neue Studie, die vom Paul Ehlich-Institut (PEI) in Langen initiiert wurde, untersucht nun einen möglichen Zusammenhang.

Sechsfachimpfungen nehmen zu - SIDS-Todesfälle gehen zurück
"Bereits im letzten Jahr gab es Meldungen, die die so genannte Sechsfachimpfung - eine Kombinationsimpfung gegen sechs Krankheiten für Kinder im ersten Lebensjahr - mit SIDS-Todesfällen in Verbindung brachten. Seit Einführung der Sechsfachimpfstoffe im Oktober 2000 wurden fast 8 Millionen Impfungen mit Sechsfachimpfstoffen in Deutschland durchgeführt. Inzwischen werden bereits etwa 80% der Kinder in Deutschland mit diesen Vakzinen geimpft. Die Zahl der Kinder, die durch den "Plötzlichen Kindstod" gestorben sind, ist im gleichen Zeitraum aber weiter zurückgegangen. Experten, die diese gemeldeten Fälle sorgfältig analysiert haben sehen keinen Zusammenhang mit der Impfung erläutert Frau Dr. Lindlbauer-Eisenach, die auch Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) ist.

"Obwohl es keinen konkreten Hinweis gibt und die vorliegenden Zahlen eigentlich dagegen sprechen, wird diese neue Studie nun Impfungen in Verbindung mit SIDS untersuchen. Berichte, die vorab über nicht vorhandene Daten spekulieren, sind unseriös und verunsichern Eltern nur", kritisiert der STIKO-Vorsitzende Prof. Heinz-J. Schmitt jüngste Medienberichte, die sich auf die neue - gerade erst begonnene Studie des PEI berufen.

Impfungen schützen vor tödlichen Krankheiten
"Die Impfungen, die die Kinder im ersten Lebensjahr erhalten, schützen vor potentiell schweren Erkrankungen und sollten daher von den Eltern auf keinen Fall versäumt werden. Die von uns dabei verwendeten Kombinationsimpfstoffen reduzieren die Zahl der notwendigen Impfungen und sind sehr gut verträglich. Für Eltern und ihre Kleinen bedeutet das eine große Erleichterung, wenn die Zahl der unangenehmen Piekser möglichst gering ist", berichtet Frau Dr. Lindlbauer-Eisenach aus ihrem Praxisalltag.