Die Zahl der bakteriellen Hirnhautentzündungen bei Kindern ist einer niedersächsischen Studie zufolge in den 90er Jahren deutlich gesunken. Ursache dieses Erfolgs seien erfolgreiche Impfungen , vor allem gegen den Erreger Haemophilus influenzae b (Hib), erläuterte Studien-Autor Prof. Adolf Windorfer vom Landesgesundheitsamt Hannover. Auf Grund gleicher Impfbedingungen seien die Ergebnisse der Untersuchung für den betrachteten Zeitraum bundesweit repräsentativ. Die Hib-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut für Kinder empfohlen.
Windorfer sammelte die Daten niedersächsischer Kliniken zwischen 1981 und 1998, die etwa 70% der Kinderklinik-Betten des Bundeslandes repräsentieren. Zwischen 1981 und 1990 pendelte dort die Zahl der Kinder mit bakteriell ausgelöster Hirnhautentzündung(Meningitis) zwischen 145 und 171. Innerhalb eines knappen Jahrzehnts sank diese Zahl dann um knapp die Hälfte auf 84 Fälle 1998 (1993: 117
Fälle). Vor allem die Hib-Hirnhautentzündungen gingen von jährlich knapp 50 Fällen in den 80er Jahren auf 2 im Jahr 1998 zurück. «Das fast völlige Verschwinden der Hib-Meningitiden ist ein eindeutiger Beweis für den Nutzen der Impfung», schreibt Windorfer in seinem Bericht, der in der Fachzeitschrift «Pädiatrie hautnah» (Nr. 3/2002, S. 112) erschienen ist.
Auch die Zahl der von Mumps -Viren ausgelösten Hirnhautentzündungen bei Kindern sei vermutlich dank Impfungen drastisch gesunken. Während in den ausgewählten Kliniken 1981 noch 231 derartige Fälle bei Kindern festgestellt wurden, ging diese Zahl bis 1997 kontinuierlich auf lediglich 4 Fälle zurück. «Es ist anzunehmen, dass diese Erkrankungsabnahme vor allem auf die Umsetzung der kombinierten Masern -Mumps-Röteln-Impfung (MMR)zurückzuführen ist», schließt Windorfer.
Impfempfehlungen und ausführliche Infos zur Hirnhautentzündung (Meningitis)