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Impfungen bei chronisch kranken Kindern

Chronisch kranke Kinder sollten wenn möglich alle Impfungen wie gesunde Kinder erhalten. Sie sind durch schwere Verläufe und Komplikationen impfpräventabler Krankheiten besonders gefährdet...

Chronisch kranke Kinder sollten wenn möglich alle Impfungen wie gesunde Kinder erhalten. Sie sind durch schwere Verläufe und Komplikationen impfpräventabler Krankheiten besonders gefährdet. „Für viele chronisch kranke Kinder sind über die allgemein von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfohlenen Impfungen hinaus zusätzliche Impfungen sinnvoll. Der Kinder- und Jugendarzt kann Eltern individuell über diese Impfungen und den dafür geeigneten Zeitpunkt beraten“, rät Frau Dr. Ursel Lindlbauer-Eisenach vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), die auch Mitglied der STIKO ist. So schützt eine jährliche Grippe-Impfung und eine Pneumokokken-Impfung kleine Patienten mit Zuckererkrankung (Diabetes), Asthma, Herz-Kreislauferkrankung oder Epilepsie zusätzlich vor unnötigen Infektionen, wie z.B. einer Lungenentzündung. Diese Impfungen sind für Kinder mit bestimmten Grundleiden auch kostenfrei.

Allergische Kinder sollten die allgemein üblichen Impfungen ebenso bekommen. Für sie sind nur Allergien auf Substanzen von Bedeutung, die in den Impfstoffen enthalten sein können, wie z.B. Hühnereiweiß oder die Antibiotika Neomycin und Streptomycin. Spuren von Hühnereiweiß befinden sich z.B. im Masern-Mumps-Röteln-, im FSME- (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis- oder Zeckenimpfung) und Grippe-Impfstoff. „Wenn bei einem Kind eine schwere Hühnereiweißallergie vorliegt (vorausgegangener allergischer Schock, Atemnot oder ausgedehnte Urticaria bzw. Nesselausschlag, Quaddeln), wird eine Impfung stationär durchgeführt, d. h. zur Sicherheit wird das Kind nach der Impfung im Krankenhaus oder in der Tagesklinik überwacht“, erklärt Dr. Lindlbauer-Eisenach. Studien dazu haben gezeigt, dass die Kinder in der Regel eine Impfung ohne Probleme vertragen.