Fast jedes Baby schreit in den ersten Lebensmonaten besonders viel – auch wenn es kein „Schreibaby“ ist. Forscher entdeckten ein ähnliches Verhalten auch bei neugeborenen Säugetieren. Die „Schreiphase“ beginnt etwa, wenn das Baby zwei Wochen alt ist, und lässt dann schließlich nach, wenn es drei bis vier Monate alt ist. In der Regel nimmt das Weinen nachmittags und abends zu. verzweifeln meist, da sich das Baby anscheinend nicht beruhigen lässt. Doch ist dies nicht die Schuld der Eltern. Ein Besuch beim Kinder- und Jugendarzt ergibt meist, dass das Kind völlig gesund ist. Für Eltern ist es wichtig zu wissen, dass das schreiende Baby nicht krank oder „gestört“ ist, wenn es trotz aller Beruhigungsversuche weiter brüllt.
Doch sollten sich Eltern auf jeden Unterstützung holen, bevor sie völlig erschöpft sind - insbesondere wenn ihr Baby tatsächlich ein so genanntes „Schreibaby“ ist. Als ein Schreibaby gilt ein Säugling, der täglich mehr als drei Stunden an mindestens drei Tagen der Woche über mehr als drei Wochen aus unerklärlichen Gründen schreit und sich kaum beruhigen lässt.
Tipps zum Beruhigen des Babys
Prof. Dr. Ronald G. Barr, Kinder- und Jugendarzt am BC Childrens Hospital in Vancouver, Kanada, hat die „Schreiphase“ als „Period of Purple Crying“ bezeichnet, weil die Babys einen hochroten Kopf bekommen. Er hat sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt und gibt Eltern folgende Tipps:
- Eltern sollten immer daran denken, dass Babys keine Maschinen sind. Dementsprechend gibt es auch keine Gebrauchsanweisungen, die sicher funktionieren.
- Manche Strategien helfen eine Zeit lang, aber nichts funktioniert immer.
- Das Verändern die Position kann beruhigend wirken.
- Wiederholungen haben eine besänftigende Wirkung. Das können Klänge, Streicheln oder Gerüche sein. Zum Beispiel haben fast alle Wiegenlieder Teile, die wiederholt werden. Das ist kein Zufall.
- Rhythmen können beruhigen. Wenn eine Mutter ein Wiegenlied singt, hat die Musik einen Rhythmus (zusätzlich zu Wörtern und musikalischen Melodien, die wiederholt werden,). Wenn Mütter mit Babys sprechen, tendieren sie, eine höhere Stimmlage zu benutzen, und bestimmte Wörter zu übertreiben. Diese Übertreibung gibt den den Wörtern einen bestimmten Rhythmus.
- Hintergrundgeräusche, wie sanftes Brummen (z.B. im Auto, vom Staubsauger), Rauschen (Wasser) können helfen.
- Nähe gibt dem Baby Geborgenheit. Manchmal wird das Baby still, wenn es die Muter spürt.
- Menschliche Stimmen und Gerüche bzw. das Sehen von Menschen wirkt sich positiv auf das Baby aus.
Besänftigungsmethoden sollten idealerweise vorbeugend angewandt werden. Wenn das Baby bereits schreit, ist es wesentlich schwieriger, ein Resultat zu erzielen.
Quelle: www.purplecrying.info