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In den Wintermonaten haben Noroviren Hochsaison

„Winter vomiting disease“ („Winter-brechdurchfall“) nennen Engländer Norovirusinfektionen, da der durch Noroviren ausgelöste Brechdurchfall in den Wintermonaten gehäuft auftritt. Vor allem ältere Menschen über siebzig und kleine Kinder unter fünf Jahren sind von dem kurzen, aber heftigen Brechdurchfall betroffen. Die Viren sind sehr ansteckend und verbreiten sich deshalb rasend schnell in Kinderbetreuungseinrichtungen. Da gegen die Noroviren bisher noch kein Impfstoff zur Verfügung steht, hilft vorbeugend nur Sauberkeit...

Norovirusinfektionen bezeichnen Engländer als „winter vomiting disease“ („Winterbrech-durchfall“), da die Infektionsraten vor allem in den Monaten November bis Februar zunehmen. Bis Ende 2005 wurden bisher in Deutschland schon über 61.000 Erkrankungen gemeldet. Vor allem ältere Menschen über siebzig und kleine Kinder unter fünf Jahren sind von dem kurzen, aber heftigen Brechdurchfall betroffen. Die Viren sind sehr ansteckend und verbreiten sich deshalb rasend schnell in Kinderbetreuungseinrichtungen. Stuhl und Erbrochenes von Infizierten enthalten einen hohen Anteil von den Viren, aber auch über Kleidung oder Gegenstände können die sehr widerstandsfähigen Keime zum nächsten Opfer gelangen. Hat sich ein Kind angesteckt, bekommt es nach ca. 24 Stunden heftige Bauchschmerzen mit Krämpfen, Durchfall und erbricht sich. In der Regel klingen die Symptome nach 42 Stunden wieder ab. Das Virus kann aber noch etwa zwei Wochen nach der Infektion ausgeschieden werden.

„Mit kleinen Kindern sollten Eltern frühzeitig zu ihrem Kinder- und Jugendarzt, da für sie der Flüssigkeitsverlust, der durch den Durchfall und das Erbrechen entsteht, besonders gefährlich ist. Auch nach der Erkrankung kann der Stuhl noch durchfallartig bleiben, wenn die Viren die Darmschleimhaut stark geschädigt haben. Dann kann der Kinder- und Jugendarzt eine spezielle Diät verordnen“, erklärt Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München.

Da gegen die Noroviren bisher noch kein Impfstoff zur Verfügung steht, hilft vorbeugend nur Sauberkeit. Eltern sollten ihre Kinder deshalb immer wieder ermahnen, sich die Hände zu waschen - nach dem Benutzen der Toilette, vor dem Essen und Trinken, wenn sie nach Hause kommen und auch vor dem Zähneputzen und vor der Abendtoilette. „Dabei nützt es wenig, nur kaltes Wasser über die Hände laufen zu lassen. Kinder sollten warmes Wasser und Seife benutzen und nicht nur die Handflächen, sondern auch die Finger und deren Zwischenräume gründlich abseifen und abtrocknen“, rät Dr. Fendel.